Kamp-Lintfort.

Die gute Nachricht zuerst: Die Renaturierung des Moersbachs geht im Februar im Freizeitpark weiter. Ansonsten ging auch an der Linksniederrheinischen Entwässerungs-Genossenschaft (Lineg) das Krisenjahr 2022 nicht spurlos vorbei. Wie der Vorstand Volker Kraska (Foto) am Dienstag vor der Presse sagte: „Es war der erwartet schwere Gegner. Und der nächste Gegner ist immer der schwerste.“ Der Krieg in der Ukraine und die resultierende Preisentwicklung im Energiesektor nannte er auf der einen Seite, auf der anderen hatte die Lineg mit Lieferkettenunterbrechungen zu kämpfen. Und die Sicht auf 2023 entspanne nicht.

Zwar habe die Genossenschaft den Energieverbrauch von 45 Millionen kwh auf 38 senken können, aber das gleiche verdreifachte Preise nicht aus. Die Faulgasverstromung habe sich von 5,5 Millionen kwh auf 10 fast verdoppelt. Doch sieht Kraska Nachholbedarf bei der Nutzung von Photovoltaik.

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Das Verwaltungsgebäude an der Friedrich-Heinrich-Allee soll im nächsten Jahr Strom aus Sonne produzieren. An den Kläranlagen böten sich laut Kraska die Freiflächen dafür an. Wärme aus Abwasser zu gewinnen sei möglich, aber noch nicht im großen Stil, erklärte der Vorstand. Um den Herausforderungen besser begegnen zu können, will die Lineg im kommenden Jahr einen Energiemanager einstellen. Klar ist, dass die Genossenschaft die Beiträge erhöhen muss, etwa um 15 Millionen insgesamt. Aber es sei Fakt, dass es bei den Energiepreisen um „Größenordnungen geht, da kann man nicht gegen ansparen.“

Gegen verdreifachte Presie kann man nicht ansparen, findet Lineg-Vorstand Volker Kraska.
Gegen verdreifachte Presie kann man nicht ansparen, findet Lineg-Vorstand Volker Kraska. © FUNKE Foto Services | Volker Herold

Die Lineg wird weiter den Rückbau von Vorflutanlagen verfolgen, so am Moersbach, an der Issumer Fleuth und am Rheinberger Altrhein. Die Renaturierung ist nicht überall gleich möglich: „An der Fossa wird es nur in bestimmten Rahmen gehen“, erklärt Kraska. Aber die Arbeiten an der Großen Goorley in Kamp-Lintfort hätten gezeigt: „Toll, was man aus einer Betonrinne machen kann.“

Noch eine gute Nachricht zum Schluss: Seit 14 Tagen sei die Lineg im bundesweiten Verband Klimaschutz Unternehmen aufgenommen worden und befindet sich damit in guter Gesellschaft etwa mit Aldi Süd oder Grohe.