Kamp-Lintfort. Bürgermeister Christoph Landscheidt über das weitere Vorgehen in Sachen Linden an der Heinrichstraße. Er wolle eine vernünftige Lösung, sagt er.

Die Linden auf der Heinrichstraße sind kein Thema in der kommenden Ratssitzung am Dienstag. Die Bäume sollen laut Verwaltungsvorschlag im Zuge des Baumerneuerungsprogramms und der Straßenerneuerung gefällt werden. Nicht wenige Kamp-Lintforter setzen sich dagegen für den Erhalt ein (wir berichteten).

Ruhe in die Sache bringen

Als Gründe dafür, dass das Thema erst in der übernächsten Ratssitzung auftauchen wird, nennt Bürgermeister Christoph Landscheidt: „Wir wollen nicht, dass spontan und streitig entschieden wird. Wir wollen in Ruhe sehen, was geht und was nicht geht, die Bewertung der unteren Landschaftsschutzbehörde abwarten und dann nochmal alle Fakten auf den Tisch legen.“ Der Kreis muss die Fällung der Alleebäume freigeben.

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Dabei gibt sich der Bürgermeister im Gespräch mit dieser Zeitung versöhnlich: „Stimmungen können sich ändern, dann muss man neu beraten.“ Selbst wenn der Kreis die Freigabe erteile, heiße das nicht zwingend, dass es dann auch so kommt. Er sei gegen eine Polarisierung: „Vielleicht findet man am Ende einen Kompromiss?“ Es sei nichts „in Stein gemeißelt“.

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Er sehe durchaus, dass es nicht leicht zu vermitteln sei, 50 Jahre alte Bäume umzuhauen, um dann kleine Bäumchen zu pflanzen, die erst in einigen Jahren ihre Pracht entfalten. Gleichwohl zeigt er die Alternativen auf, wenn die Straße gemacht wird während die Linden bleiben: „Entweder sterben die Bäume oder die neue Straße wird von den Wurzeln hochgedrückt.“ Auch betont der Bürgermeister, dass es bei den neuen Bäumen in der aktuellen Planung sowohl um Qualität als auch um Quantität gehe: „Der Amberbaum ist mindestens gleich-, wenn nicht höherwertig, die Allee soll an der Schulstraße, wo jetzt nichts steht, fortgesetzt werden.“

Darum sind die Linden geschützt

Dezernent Martin Notthoff geht derweil davon aus, dass der Kreis die Freigabe erteilt: „Schutz heißt ja nicht, dass die Bäume niemals gefällt werden dürfen.“ Er räumt ein, dass der Antrag beim Kreis „ein bisschen spät gestellt“ worden sei.

Die Grünen hatten vor kurzem darauf aufmerksam gemacht, dass die Heinrichstraße offiziell im Alleenkataster NRW geführt wird und Alleen gesetzlich geschützt seien.

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