Kamp-Lintfort. Die Linden seien alt und krank. Die Straßenerneuerung macht das Fällen nötig, sagt der Dezernent Martin Notthoff. Die Grünen sind anderer Meinung.

Die Grünen wollen das Thema Lindenfällung auf der Heinrichstraße auch im Umweltausschuss erörtert sehen, dort gehöre es behandelt, heißt es in einer Pressemitteilung.

Die Linden sollen im Zuge von Straßenerneuerungsmaßnahmen fallen. Darüber wurden die Anwohner in einer Anhörung informiert. Dezernent Martin Notthoff sagt auf Anfrage, er habe dabei keine kritische Diskussion erlebt. „Bei 50 bis 60 Teilnehmern gab es genau eine kritische Wortmeldung.“ Er hält die Stimmen, die nun gegen die Fällung erhoben werden, für „Einzelmeinungen“.

Lesen Sie auch diese Nachrichten aus Moers und Umland

Moers: Die Baustellen 2023: Hier drohen Wartezeiten in MoersKamp-Lintfort: Ein „echter Landscheidt“ gefällig?Neukirchen-Vluyn: Das ist der Planungsstand fürs Zeltlager in Neukirchen-VluynNachrichten aus Moers ins E-Mail-Postfach: Hier geht’s zur kostenlosen Newsletter-AnmeldungCorona-Überblick:Die aktuellen Zahlen für den Kreis WeselLesen Sie hier alle Artikel aus Moers, Kamp-Lintfort und Neukirchen-Vluyn

Die Behauptung, es seien gesunde Bäume, sei „völlig absurd“. Schon ein Gutachten aus 2011 habe ergeben, dass die Linden „stark geschädigt und nicht erhaltenswert“ seien. Dieses Ergebnis sei 2017 mit Verweis auf Faul- und Schnittschäden noch einmal bestätigt worden.

Linden an der Henrichstraße. An ihre Stelle sollen Amberbäume kommen.
Linden an der Henrichstraße. An ihre Stelle sollen Amberbäume kommen. © FUNKE Foto Services | Volker Herold

Anstelle der Linden sollen an der Heinrichstraße Amberbäume gepflanzt werden, die zukunftsfähig und nachhaltig seien. In diese Gutachten wollen die Grünen Einsicht haben. „Wenn wir die kaputten Bäume stehen lassen, können wir auch die Straße nicht machen“, erklärt dagegen Notthoff.

Dort soll an vier Straßeneinmündungen aufgepflastert werden, an weiteren zwei Stellen im Verlauf ebenso, damit die Geschwindigkeitsbegrenzung auf 30 km/h eingehalten wird. Das Argument der Baumfällgegner, so verzögere sich die Fahrt eines Krankenwagens Richtung St. Bernhard, lässt Notthof nicht gelten: „Dann müssten wir nur noch Autobahnen bauen.“ Blumenkübel seien keine Lösung: „Das sind unfallträchtige Stellen.“

Die Grünen finden allerdings, dass das Fällen der Linden für eine „bessere“ Verkehrssituation „nicht in unsere Zeit des Klimawandels und der Überlegungen für eine zukunftsweisende Verkehrsplanung“ passe.