Kamp-Lintfort. 60 Kamp-Lintforter unterschreiben einen Brief an Bürgermeister Landscheidt. Sie kritisieren den Plan, die Bäume zu fällen und nennen Gründe.
Es gibt einige Kamp-Lintforter, die wollen sich im Kampf um die Linden an der Heinrichstraße nicht so schnell geschlagen geben. In einem Brief wenden sie sich an Bürgermeister Christoph Landscheidt. Laut Sprecherin Heike Schönfeld haben diesen Brief innerhalb kurzer Zeit 60 Menschen unterschrieben. Die Stadt Kamp-Lintfort möchte, wie berichtet, die Bäume im Zuge einer Straßenerneuerungsmaßnahme fällen. Den Segen dafür hat die Verwaltung von der Politik noch nicht endgültig erhalten. Sogar die SPD lenkte jüngst ein und forderte die Stadt auf, das Vorhaben noch einmal zu prüfen.
Die Bürger äußern in dem Brief den Wunsch, dass „die Heinrichstraße mit zeitgemäßen Mitteln saniert wird“. Vor allem verlangen sie, dass „die Linden, die der Straße ihren Charakter verleihen“, keinesfalls gerodet werden. Außerdem fordern sie, dass die Stadt Kamp-Lintfort die Heinrichstraße als Allee erhält.
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Dafür nennen sie Gründe. Dabei geht es nicht nur um Unmut. Sondern sie führen gesetzliche Grundlagen an, die Alleen in ihrem Bestand schützen: „Nach §41 LNatSchG sind Alleen in Nordrhein-Westfalen unter besonderen Schutz gestellt. Insbesondere Absatz 1 begründet den Schutz im Gesetz: Alleen an öffentlichen oder privaten Verkehrsflächen und Wirtschaftswegen sind gesetzlich geschützt. Die Beseitigung von Alleen sowie alle Handlungen, die zu deren Zerstörung, Beschädigung oder nachteilige Veränderung führen können, sind verboten.
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Das Landesumweltministerium begründe den Schutz der Alleen damit, heißt es in dem Brief weiter, dass Alleen „von einmaliger landschaftlicher Schönheit und eine Bereicherung für Mensch und Natur“ seien. Keine gleiche der anderen. Alleen spendeten Schatten an Tagen mit viel Sonnenschein. Ihre Laubdächer erzeugten ein eigenes Kleinklima und seien selbst kleine Biotope, Lebensraum für viele Tiere und Pflanzen. Alleen-Bäume filterten Staub und Schadstoffe aus der Luft, dämpften den Straßenlärm und produzierten Sauerstoff. Sie seien als Kohlendioxidumwandler wichtig für den Klimaschutz. Alleen zögen sich wie grüne Adern durch Städte und Landschaften.
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Weiter verweisen die Bürger auf das Alleenkataster des Landes, das die Heinrichstraße als geschützte Allee führt, „sodass die oben genannten Gesetze und Begründungen hier zutreffen“. 46 Linden sollen gefällt werden, davon sind sieben als Schadbäume deklariert worden. „Wir halten eine komplette Rodung der Linden hier für unverhältnismäßig“, heißt es abschließend.