Neukirchen-Vluyn. Die Firma Hülskens hat am Montag Pläne präsentiert, wie eine Fläche nahe der Halde nach dem Kiesabbau genutzt werden kann. Was dort möglich sei.
Die Firma Hülskens aus Wesel hat jetzt eine Ideensammlung präsentiert, wie eine Nachfolgenutzung eines Kiesabbaugebietes an der Halde Norddeutschland aussehen könnte. Das Konzept habe man bereits an die Stadt und die Politik geschickt, hieß es am Montag bei der Vorstellung. Die Kies-Holding hat sich dabei auf einen 60 ha großen Bereich unmittelbar an der Halde nördlich der Geldernschen Straße beschränkt.
In Rede standen im Entwurf des Regionalplans ursprünglich 180 ha, die als Kiesabbaufläche ausgewiesen werden sollten. „Die sind für uns kein Thema“, heißt es. Man sei vom NRW-Wirtschaftsministerium gebeten worden, mögliche Folgenutzungen darzustellen, sagte Hülskens-Geschäftsführer Christian Strunk. Dann kam das Urteil des OVG Münster. Das Gericht hatte im Mai die Ausweitung des Versorgungszeitraums im Landesentwicklungsplan auf 25 Jahre als unzulässig gewertet und damit das weitere Verfahren erstmal gestoppt. Strunk: „Wir haben die Dinge so gut wie fertig gehabt.“
Der Titel spricht vom Donkensee
Im Titel der Pläne ist vom „Donkensee Neukirchen-Vluyn“ die Rede. Man wolle die Nutzungsmöglichkeiten der Halde aufgreifen und beides verbinden, erklärte Wolfgang Spittka, der beim Unternehmen inhaltlich für das Ideenpapier verantwortlich ist.
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Ausgekiest werden soll demnach in vier Abschnitten, beginnend am Parkplatz von Ost nach West. Die Arbeiten an den einzelnen Abschnitten werden mit jeweils fünf Jahren angesetzt, so dass insgesamt 20 Jahre notwendig sind. In Folge des abschnittsweisen Abbaus sollen die ersten Attraktionen bereits nach fünf Jahren am Ostufer möglich sein. Vorgesehen ist dort nach den Vorstellungen der Kies-Holding ein Multifunktionsareal.
Es könnte einen Wasserspielplatz geben, eine Gastronomie mit E-Boot-Verleih, der Landeplatz soll erhalten bleiben. Höhepunkt für die gesamte Fläche ist im Ideenpapier eine etwa einen Kilometer lange Seilrutsche, die von der Halde über den entstehenden See bis zu einer Art aufzuschüttender Minihalde am unteren Westufer führt. Es könnte ferner einen so genannten Skulpturen-Walk am oberen Ufer geben, der Möglichkeiten für lokale Künstler schaffe, erklärt Yvonne Jöhren vom Planungsbüro Lange, die das Konzept landschaftsplanerisch ausgearbeitet hat, und ergänzt: „ein Alleinstellungsmerkmal.“
Es werden Partner gebraucht
In Zusammenarbeit mit örtlichen Schulklassen könnte eine Wildblumenwiese am unteren Seeufer entstehen. Es soll demnach immer wieder Aussichtspunkte geben. Im Osten ist schließlich eine schwimmende Photovoltaikanlage in den Plänen skizziert. Das Areal soll an das bestehende Wegenetz angebunden werden, bestehende Waldflächen sollen bleiben und erweitert werden. Mit Blick auf die Seilrutsche sei eine Abstimmung mit dem RVR notwendig, sagt Christian Strunk. Überhaupt sind bei diesem Konzept Partner notwendig, dieses unter anderem für die Gastronomie, den Bootsverleih und den Seilrutschenbetrieb. „Wir wollen den Menschen eine hohe Qualität hinterlassen“, sagt Strunk, der selbstredend um die kritische Begleitung derartiger Abbauprozesse weiß.
Spittka und Strunk verweisen an diesem Punkt im Gespräch mehrfach auf die Xantener Südsee, den Auesee in Wesel und auf die 6-Seen-Platte in Duisburg. „Unsere Ideen fügen sich gut in die aktuellen Planungen des RVR zur Attraktivitätssteigerung der Halden in der Region ein“, sagt Spittka.