Moers. Das Krankenhaus Bethanien hat zum Internationalen Hebammentag seinen hebammengeleiteten Kreißsaal in den Fokus gerückt. Ein spezielles Angebot.

In der Geburtshilfe Bethanien können Schwangere noch in diesem Jahr den hebammengeleiteten Kreißsaal in Anspruch nehmen. Das Angebot fördert die natürliche Geburt und bringt viele weitere Vorteile mit sich, teilt das Krankenhaus mit. Eine Geburt ohne Ärztin oder Arzt bringe Vorteile insbesondere für schwangere Frauen mit sich, die sich eine natürliche Geburt wünschen, heißt es weiter. Anlässlich des Internationalen Hebammentags am 5. Mai rückt die Geburtshilfe Bethanien den hebammengeleiteten Kreißsaal in den Fokus.

Beim Betreuungskonzept des hebammengeleiteten Kreißsaals erfolgt die Versorgung von Schwangeren eigenverantwortlich durch Hebammen, „ärztliche Geburtshelfer:innen halten sich im Hintergrund und greifen nur im Notfall ein“. Der Hebammenkreißsaal, wie er noch in diesem Jahr im Krankenhaus Bethanien angeboten wird, setzt eine sogenannte Eins-zu-Eins-Betreuung voraus.

Werdende Mütter bekommen große Aufmerksamkeit

„Dadurch haben wir mehr Zeit, um werdenden Müttern die Aufmerksamkeit zu schenken, die ihnen zusteht“, sagt Corinna Sack, stellvertretende Leitende Hebamme im Kreißsaal Bethanien. In dieser Zeit könne sich das Hebammenteam mehr seinen traditionellen Tätigkeiten widmen. „Durch die Anwendung von Massagen, Akupunktur oder weitere alternativen Schmerztherapien können wir Schwangeren die nötige Schmerzerleichterung und Entspannungsphasen bieten, die sie auf den Weg zu einer sicheren, natürlichen und selbstbestimmten Geburt bringen.

Die Aufnahme erfolgt durch Vorgespräche oder in den Hebammensprechstunden im Krankenhaus. Hier prüfen die Hebammen, ob eine Schwangere für das Betreuungsangebot geeignet ist und klären über den Ablauf der Geburt im Hebammenkreißsaal auf. „Während des Aufenthaltes betreut immer mindestens eine Hebamme eine werdende Mutter. Sobald die aktive Geburtsphase beginnt, kommt eine zweite Hebamme zur Unterstützung und Mitbetreuung von Mutter und ihrem Neugeborenen hinzu“, erklärt Corinna Sack.

Die Gesundheit der Frauen spielt eine Rolle

Werdende Mütter könnten jederzeit eine Ärztin oder einen Arzt hinzuziehen lassen, wenn der Wunsch danach bestünde oder es die Situation erfordere. Um das Angebot in Anspruch nehmen zu können, müssen werdende Mütter einige Voraussetzungen erfüllen. So spielt der Wunsch nach einer natürlichen Geburt ebenso eine Rolle wie der Gesundheitszustand der Schwangeren.

Der Hebammenkreißsaal ist nur für risikoarme- oder -freie Schwangerschaften von gesunden Frauen geeignet. Mehrlingsschwangerschaften oder Schwangerschaften, bei denen Erkrankungen eine Rolle spielen, bedürfen von Beginn an ärztlicher Unterstützung.

Das Bethanien zählt zu 20 NRW-Kliniken, die bis Ende 2022 einen Hebammenkreißsaal integrieren.