Neukirchen-Vluyn. Am Sonntag gab es wieder eine Mahnwache gegen die weiteren Kiesabbaupläne für Neukirchen-Vluyn. Es kamen so viele Unterstützer wie noch nie.

Der Widerstand gegen die Ausweisung weiterer Kiesabgrabungsflächen in Neukirchen-Vluyn wächst weiter. So sind am Sonntagnachmittag nach Angaben von Alexandra Nolte rund 250 Menschen zur Mahnwache nach Noltanien gekommen.

„So viele hatten wir noch nie“, sagt sie weiter. Unterstützung hat das Aktionsbündnis #daspinkekreuz auch von Mofa- und Motorradclubs aus der Umgebung bekommen. Etwa 70 Mopedfahrer haben sich an der Mahnwache beteiligt; gerechnet hatten die Organisatoren mit lediglich 20 bis 30 motorisierten Zweirädern.

Es gibt viel Gesprächsbedarf

Begünstigt wurde die Teilnahme sicherlich durch das gute Wetter, das Spaziergängerinnen und Spaziergänger in die Natur geführt hat. Die Landbäckerei Nöthen habe Kuchen geliefert, Kaffee habe mehrfach nachgekocht werden müssen, sagt Alexandra Nolte. „Mahnwache ohne Kuchen geht nicht“, zitiert sie schmunzelnd.

Sie habe zudem wieder viele Gespräche über das Einspruchsverfahren geführt, sagt sie weiter. Viele Menschen wüssten nicht, wo und wie sie Einspruch gegen die offengelegten Kiespläne einlegen könnten. Das Ehepaar Nolte hat mit juristischer Unterstützung Einwendungsformulare erstellt. Wie Alexandra Nolte sagt, sind in den vergangenen drei Wochen davon 5000 Kopien ausgegeben worden.

Weiterhin bietet das Paar auf seinem Hof Hilfe an. Wer Fragen hat, möge klingeln, sagt die vierfache Mutter. Und wer seinen Einspruch nicht selbst abschicken möchte, kann das Schreiben auch auf Noltanien abgeben, wo die Briefe in Körben gesammelt werden, um sie dann dem Regionalverband Ruhr zu übergeben. Die Einspruchsfrist endet am 29. April.

#daspinkekreuz sucht den Dialog

„Der RVR hat mich in eine Schiene gedrückt, in die ich gar nicht hinein wollte“, sagt Alexandra Nolte im Gespräch mit der NRZ. Das Familienleben leide natürlich auch unter der aktuellen Entwicklung. Es sei ja nicht nur das Verfahren, heißt es weiter, „sondern die ganze Unsicherheit“. Aber: Es geht um die Zukunft in der Region.

Das Aktionsbündnis #daspinkekreuz versuche, sachlich den Dialog zu suchen. Die Beteiligten schrecken auch vor kontroversen Diskussionen nicht zurück. Erst kürzlich habe es ein Treffen mit Sascha Kruchen gegeben, dem Geschäftsführer der Initiative Zukunft am Niederrhein. Alexandra Nolte: „Wir kommen um das Thema Primärkies nicht herum, aber wir haben ja keinerlei Teilhabe.“

Ziel des Bündnisses ist eine ganzheitliche Rohstoffwende.