Neukirchen-Vluyn. Seit Oktober vergangenen Jahres gibt es regelmäßige Mahnwachen auf Noltanien. Jetzt denken die Unterstützer größer. Was sie als nächstes planen.

Es gibt neue Strukturen beim Kampf gegen weiteren Kiesabbau. Wie Alexandra und Roland Nolte mitteilen, löst sich Noltanien aus der örtlich tätigen Bürgerinitiative Mitgestalten-NV und ist ab sofort Teil des Aktionsbündnisses #daspinkekreuz. Damit wollen sie Unternehmen, Vereinen und Privatpersonen die Möglichkeit geben, sich überörtlich und somit unabhängig von einem einzelnen Bauernhof in Neukirchen-Vluyn zu solidarisieren, heißt es in einem Schreiben.

Noltanien habe „als Keimzelle für Aktionen wie dem Kies-Café, den pinken Baumschals #pinKIES und den pinken Kreuzen bereits wichtige Impulse für die lokale Protestbewegung gesetzt“, erklären Alexandra und Roland Nolte. Die beiden bewohnen mit ihren vier Kindern seit gut sechs Jahren den Hof inmitten der vom Kiesabbau betroffenen Flächen. „Wir veranstalten hier auch zukünftig unsere Mahnwachen – immer sonntags um 15 Uhr“, sagt Alexandra Nolte weiter. Diese regelmäßigen Treffen gibt es seit Oktober des vergangenen Jahres. Doch den beiden sei bewusst, dass darüber hinaus noch mehr notwendig sei.

Das Bündnis hilft bei Einsprüchen

Kurzfristig verfolgt #daspinkekreuz weiterhin das Ziel, die Felder in Neukirchen-Vluyn vor dem Kiesabbau zu bewahren. Dazu unterstützt das Aktionsbündnis alle Interessierten bei den Einsprüchen, die bis spätestens zum 29. April beim Regionalverband Rhein Ruhr (RVR) in Essen eingehen müssen, heißt es weiter. „Doch es geht um sehr viel mehr,“ betont Roland Nolte.

Alpen, Kamp-Lintfort, Rheinberg haben dieselben Probleme, sagt Nolte. Der Niederrhein leide insgesamt unter dem Kiesabbau. Und: „Darüber hinaus gibt es noch viele weitere Regionen, die vom bislang ungeregelten oder maßlosen, profitorientierten Abbau von Rohstoffen betroffen sind, der die Heimat und Lebensgrundlage der dort lebenden Menschen zerstört.“

Das Ziel muss die Rohstoffwende sein

Dabei geht es den Aktiven nicht um einen pauschalen Widerstand. „Wir sind nicht einfach nur dagegen, das wäre nicht authentisch, nicht realistisch“ betont Nolte. „Wir setzen uns für einen nachhaltigen und generationengerechten Abbau von Sand, Kies und anderen Rohstoffen ein: öffentlich, sachlich, konstruktiv und glaubwürdig, aber jederzeit entschlossen.“

Das Aktionsbündnis will mittelfristig eine stärkere Regulierung, mehr Bürgerpartizipation und innovative Lösungen wie beispielsweise den vermehrten Einsatz zuverlässiger Recyclingmaterialien sowie angepasste Baunormen. Roland Nolte: „Das mittelfristige Ziel muss aus unserer Sicht eine ganzheitliche Rohstoffwende sein.“ (sovo)