Kamp-Lintfort. Erster Entwurf für das Bahnhofsumfeld in der City liegt vor. Titel: „Bahnhof im Park“. Danach gäbe es eine Besonderheit am Endpunkt zu bestaunen.

Es gibt einen ersten Entwurf zur Gestaltung des Bahnhofsumfelds in der Kamp-Lintforter Innenstadt. Der kommt vom Planungsbüro ST Freiraum aus Duisburg, ist der Favorit der Verwaltung und wurde am Dienstag dem Stadtentwicklungsausschuss vorgestellt.

Wie Arne Gogol vom Planungsamt zuvor der Presse erläuterte, gehe man von der bisher sehr verkehrstechnischen Herangehensweise nun auf eine mehr ästhetisch ausgerichtete Variante. Das sei dem schicken Umfeld im ehemaligen Zechenpark geschuldet. Einer der Kernpunkte: Damit das schöne Bild nicht durch einen Haltepunkt mit Beton-L-Steinen auf 155 Metern Länge geprägt sei, soll der Bahnhof komplett ebenerdig werden.

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Dazu müsste das Gleis ab Haltepunkt Kattenstraße, wo 1,2 Kilometer vorher der Ein- und Ausstieg auf 76 Zentimetern Höhe geschieht, eine Etage tiefer gelegt werden, damit auch am Endpunkt das Ein- und Aussteigen barrierefrei klappt. Technisch sei das machbar, erklärte Gogol, sei aber auch eine Herausforderung. Doch so könne man einen „Bruch“ im Gesamtbild des Parks verhindern. Weitere Details zum „Bahnhof im Park“, wie das Projekt betitelt ist: Auch über „grüne Gleise“, die nicht mit Schotter zugeschüttet werden, könne man nachdenken. Das Dach des Bahnhofs soll „hochwertig“ werden. Die Kosten für die Infrastruktur trage zu 90 Prozent das Land, hieß es.

Keine Schleifen und Umfahrungen

Ebenfalls abgerückt ist man in den Planungen davon, entweder Wendeschleifen oder Umfahrungen für Busse am Endpunkt der Bahn ins Visier zu nehmen. Stattdessen soll es an der Friedrich-Straße bahnhofsnahe Haltestellen geben und der Bereich zwischen Hochschulparkplatz und Ampel zum „Shared Space“ werden, will heißen: Alle Verkehrsteilnehmer einschließlich Fußgänger sind gleichberechtigt. In Duisburg vor dem Theater funktioniert das schon lange.

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Im Zechenpark selbst sollen die Gleise durch versetzte Heckenbepflanzung abgegrenzt werden, an verschiedenen Stellen gibt es mit Gittern und Ampeln gesicherte Übergänge über die Gleise. Wie und ob es rund um den Spielplatz besonderer Vorkehrungen bedarf, sei zu prüfen. Schnell wird die Bahn auf den letzten Metern bis zur Innenstadt nicht sein: 20 bis 30 km/h schätzt Gogol. Bürgermeister Christoph Landscheidt sieht das nicht problematisch: „Straßenbahnen sind auch nicht extra abgegrenzt.“

Sitzinsel auf dem Bahnhofsvorplatz

Zentrales Gestaltungselement am Vorplatz des Haltepunkts in der City soll eine Sitzinsel sein – „idealerweise begleitet von einer kleinen Gastronomie und einem Kiosk“, kann sich der Stadtplaner vorstellen. Eine Fahrradstation stünde auch noch auf der Wunschliste.

Knackpunkt beim Thema Bahn sei der Stellwerksumbau in Rheinkamp, der die Bahn 15 Millionen Euro koste, sagte Bürgermeister Christoph Landscheidt gestern. Gut, dass das Land NRW in die Vorfinanzierung gehen wolle, sonst sei der erhoffte Termin 2026 nicht zu halten. „Wir wollen das beschleunigen, bekommen aber immer wieder Grenzen aufgezeigt.“