Kamp-Lintfort. Der Bahnanschluss soll 2026 kommen. Einen Vorgeschmack gibt’s mit dem Pendelverkehr zur Laga. Land gibt 12,33 Millionen Euro für neues Stellwerk.
Die Bahn hat Verspätung, aber sie kommt: 2026 soll der Regionalexpress von Kamp-Lintfort aus in Richtung Ruhrgebiet starten. Einen Vorgeschmack gibt es aber wie geplant mit einem Pendelverkehr bereits zur Landesgartenschau.
Das teilten am Mittwoch die NRW-Landesregierung, die DB, die Niederrheinbahn GmbH, der Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) und die Stadt Kamp-Lintfort in einer gemeinsamen Erklärung mit.
Von April bis Oktober wird die Strecke im Vorlaufbetrieb an den Wochenenden und an Feiertagen zwischen Moers und Kamp-Lintfort im Stundentakt bedient. „Wir freuen uns, den Kamp-Lintforterinnen und Kamp-Lintfortern sowie den Besuchern der Landesgartenschau einen Vorgeschmack auf die spätere Bahnanbindung bieten zu können“, erklärt Bürgermeister Christoph Landscheidt. Wenn alles planmäßig läuft, soll der erste Zug am 18. April gegen 9.30 Uhr in Kamp-Lintfort eintreffen, sagt Kamp-Lintforts stellvertretender Planungsamtsleiter Arne Gogol.
Niederrheinbahn GmbH investiert knapp 1,5 Millionen Euro in Oberbausanierung
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Die notwendigen Ausgaben tragen die Stadt Kamp-Lintfort und der VRR gemeinsam. Die Niederrheinbahn GmbH investiert in den kommenden sechs Wochen knapp 1,5 Millionen Euro in die Oberbausanierung, damit der Pendelbetrieb pünktlich zur Laga starten kann. In Kamp-Lintfort stand am Mittwoch schon der erste Ortstermin für die Einrichtung der Baustelle an, um die Trasse zu sanieren. In der nächsten Woche fangen entlang der Strecke Grün- und Freischnittarbeiten an, nach Karneval rückt dann schweres Gerät an, um die Schwellen und Gleise auszutauschen.
Damit die Arbeiten zügig beginnen können, hat das Land am Mittwoch den vorzeitigen Maßnahmenbeginn bewilligt. „Für den Verkehrsverbund Rhein Ruhr ist die Aufnahme des Pendelbetriebs zur Landesgartenschau ein erster und erfreulicher Schritt für das gesamte Reaktivierungsvorhaben. Dass wir nun schneller, als erwartet mit dem Ausbau und der Modernisierung der Verkehrsinfrastruktur starten können, ist das Ergebnis eines konstruktiven Dialogs. Auch die Finanzierung der Verkehrsleistung für eine vorgezogene Betriebsaufnahme werden wir sicherstellen“, sagt Ronald R.F. Lünser, Vorstandssprecher des VRR.
Regelbetrieb der Strecke voraussichtlich ab Mitte 2026
Ab voraussichtlich Mitte 2026 soll die Strecke im Regelbetrieb befahren werden. Dafür muss zunächst in Rheinkamp ein modernes Stellwerk gebaut werden. Die bisherigen Planungen der DB sahen einen Bau des Stellwerks im Jahr 2035 vor. Die Stadt Kamp-Lintfort war in ihren ersten Planungen immer von einem Start der Bahnanbindung schon für 2022/2023 ausgegangen. Gemessen an dem Drohszenario sei das jetzt aber ein Riesenerfolg, so Bürgermeister Christoph Landscheidt auf Anfrage dieser Redaktion.
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Das Land hat jetzt eine Förderung des Bauwerks in Höhe von 12,33 Millionen Euro zugesagt. Die Niederrheinbahn GmbH beteiligt sich mit weiteren rund 2,5 Millionen Euro. „Das ist ein gutes Ergebnis, mit dem wir bei der Reaktivierung der Schienenstrecke vorankommen. Wir verbessern damit die SPNV-Verbindungen am linken Niederrhein und leisten einen Beitrag für saubere Mobilität“, sagte Verkehrsminister Hendrik Wüst. Damit der Regelbetrieb voraussichtlich ab 2026 laufen kann, muss auf der 10 Kilometer langen Strecke zwischen Moers und Kamp-Lintfort zum Teil einhundert Jahre alte Technik erneuert werden. Die Niederrheinbahn GmbH investiert insgesamt in den kommenden Jahren rund 18 Millionen Euro in die Streckensanierung.