Kamp-Lintfort. Industriekletterer haben am Zechenturm eine neue Schrift installiert. Darauf rückt die Stadt Zechenpark und neues Wohnquartier in den Blickpunkt.
Seit acht Uhr morgens war Industriekletterer Björn Engelberg mit zwei Mitarbeitern auf den letzten 13 Metern des Zechenturms unterwegs, um das erste der zwei neuen Banner am Zechenturm zu montieren: „Zechenpark Friedrich Heinrich“ prangt seit gestern Mittag prominent und gut lesbar auf Kamp-Lintforts neuestem Wahrzeichen. „Das ist für uns ein besonderer Tag heute, denn mit dem neuen Schriftzug ist auch sichtbar eine neue Ära eingeleitet“, kommentierte Kamp-Lintforts Bürgermeister Christoph Landscheidt das Spektakel.
Zechenpark ist ein Markenzeichen
Sieben Monate nach dem offiziellen Ende der Landesgartenschau ist nun auch das Banner mit der Aufschrift „Laga 2020“ Geschichte. Dass der Turm erneut eine weithin sichtbare Botschaft transportieren soll, war schnell klar. „Das Markenzeichen des neuen Wohnquartiers Friedrich Heinrich ist der Zechenpark“, erklärt Landscheidt.
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Der neue Schriftzug bringe auf den Punkt, was die Qualität des neuen Wohnquartiers ausmache. Die Entscheidung sei recht schnell gefallen, ergänzt Dezernent Christoph Müllmann: „Der Begriff Zechenpark zieht sich durch das gesamte neue touristische Leitsystem.“ Auch der neue Ankerpunkt der Route der Industriekultur trage bereits diesen Namen.
Mieter für Fördermaschinenhaus
Während nun im ehemaligen Fördermaschinenhaus am Quartiersplatz ab August die ersten Mieter einziehen können – unten entstehen Büros, in den oberen zwei Etagen wird gewohnt – müssen sich Interessenten für die Neubebauung am Zechenpark noch gedulden. „Wir sind gerade dabei, die Bebauungspläne aufzustellen, aber es gibt noch kein Baurecht“, sagt Bürgermeister Landscheidt. Die ersten Häuser und Wohnungen entstehen im Süden des Quartiers auf dem derzeit als Parkplatz für den Zechenpark genutzten Areal. „Wenn nichts dazwischenkommt, kann es Ende 2023 losgehen“, so der Bürgermeister.
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Im Zuge der Kletteraktion am Mittwoch wurde auch die defekte Weihnachtsbeleuchtung demontiert. Die rüstet die Fördergemeinschaft für Bergmannstradition nun mit neuen Leuchtmitteln auf, anschließend soll sie wieder gehängt werden. Lange vorher aber, voraussichtlich in den nächsten ein bis zwei Wochen, soll es auch wieder mit Führungen auf den Zechenturm losgehen. Dann können Interessierte unter anderem mit Armin Mesenhol von der Fördergemeinschaft die auf 66 Metern befindliche Plattform des Turms begehen.
Oberhausen, Xanten und fast den Kölner Dom
Die Aussicht lohnt sich: „Nach Süden geht es bis in die Braunkohle, und im Norden kann man bei gutem Wetter die Spitzen des Xantener Domes sehen, westlich davon die Schwanenburg in Kleve“, erklärt Mesenhol. Nach Osten hin ließe sich Oberhausen entdecken „und bei guter Sicht sogar das Essener Rathaus.“ Nun ja, und wenn man die Halde Norddeutschland etwas „abflachen würde“, könne man sogar von Kamp-Lintfort aus den Kölner Dom sehen...