Kamp-Lintfort. Oliver Bloch saniert bereits alte Zechengebäude im neuen Stadtquartier Friedrich Heinrich. Jetzt will er dort auch 460 neue Wohneinheiten bauen.

Die Planungen für das Zechengelände nehmen weitere Formen an. Am Dienstag hat Investor Oliver Bloch seine Pläne für Teile des neuen Stadtquartiers Friedrich Heinrich unter anderem den Mitgliedern des Haupt- und Finanzausschusses vorgestellt. Bloch ist bereits auf dem Gelände aktiv, er hat vor zwei Jahren die Lüfterhalle, das Fördermaschinenhaus und die Lohnhalle von der RAG Montan Immobilien erworben.

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Flächen zwischen Quartierplatz und Schirrhof entwickeln

Weil er sich mit seinem Architekturbüro mo.Studio aber „in das Projekt verliebt“ hat, ist er jetzt dabei, weitere Grundstücke von der RAG MI zu erwerben. „Das wird rechtskräftig im März“, sagte Bloch in der Ausschusssitzung. Er möchte die Flächen zwischen dem Quartiersplatz und dem Schirrhof entwickeln. „Das gesamte Gelände mit dem Park und dem industriellen Charme hat einfach eine unglaublich hohe Attraktivität“, begründet Bloch seine Entscheidung.

Bürgermeister Christoph Landscheidt und Investor Oliver Bloch mit einem Modell der geplanten Bebauung,      
Bürgermeister Christoph Landscheidt und Investor Oliver Bloch mit einem Modell der geplanten Bebauung,       © Stadt Kamp-Lintfort | Jan Bergmann

Für das Gelände hat er Vorstellungen, die bei Politik und Verwaltung offenkundig auf großes Wohlwollen stoßen. Im Bereich des Fördermaschinenhauses sollen zwölf Wohnungen zur Miete in der Größe zwischen 40 und 140 Quadratmetern entstehen. Mit Blick auf den Park, wie es heißt.

Wohnungen mit Blick auf den Park

Wie Bloch weiter sagt, könnten die Wohnungen im April kommenden Jahres bezugsfertig werden. Im Lüftergebäude soll die Gastronomie erhalten bleiben. Hier gab es bereits während der Landesgartenschau ein solches Angebot.

Anstelle der beiden ehemaligen Kauen soll es einen Neubau geben, in dem hauptsächlich Senioren ein neues Zuhause finden. Vorgesehen sind etwa 80 bis 84 stationäre Pflegeplätze sowie 45 Einheiten für betreutes Wohnen.

Die Lohnhalle soll in der Form erhalten bleiben. Hier möchte der Investor den Pflegebereich unterbringen. Er spricht von Ergotherapie, von Fitness, Kursräumen, auch Ärzte sollen sich demnach dort niederlassen. Im Januar werde man das Antragsverfahren auf den Weg bringen. Im Herbst könne man womöglich mit dem Bau beginnen.

Den Quartiersplatz attraktiver machen

Bloch möchte darüber hinaus den Quartiersplatz attraktiver machen. Er wolle keine Menschen aus der Innenstadt herausziehen, sagt er, gleichwohl gibt es Ideen, wie sich das Areal hübscher gestalten lässt. Hier kommt die Werkstatthalle mit ins Spiel. Dort könne man Kleinstgewerbe ansiedeln: Bäcker, einen Bioladen, vielleicht eine kleine Poststelle.

Auf den neu zu erwerbenden Flächen sollen 460 neue Wohneinheiten geschaffen werden. Der Investor nennt hier auch „studentisches Wohnen“ als ein Thema. Um den Verkehr auf der Fläche so weit wie möglich zu begrenzen, sehen die derzeitigen Planungen Tiefgaragen auf Teilen des Areals vor, auf denen das aufgrund der Bodenbeschaffenheit möglich ist. Oliver Bloch kann mit seinen Plänen begeistern. „In fünf bis acht Jahren ist die Entwicklung vollzogen“, frohlockt er.

Bebauungsplan profitiert von frühzeitiger Abstimmung

Die Stadt begleitet die Planung schon länger. „Das Projekt kann insbesondere einen Impuls für das neue Stadtquartier auslösen und weitere Projektentwickler auf das Gebiet aufmerksam machen“, sagt Bürgermeister Christoph Landscheidt. Er hoffe, dass die Grundstücksverhandlungen bald abgeschlossen werden. Auch der Bebauungsplan, den Stadt und RAG MI seit Anfang des Jahres gemeinsam aufstellen, profitiere von der frühzeitigen Abstimmung, sagt Monika Fraling, Leiterin des Planungsamtes: „Dadurch können wir schon jetzt alle Belange zusammentragen und den Bebauungsplan auf das gemeinsam abgestimmte Vorhaben zuschneiden“.

Die Fläche könnte so unmittelbar nach Abschluss des Verfahrens bebaut werden. Gutachten und ein erster Planentwurf wurden erarbeitet und eine frühzeitige Abstimmungsrunde mit den Fachbehörden durchgeführt.