Moers. In Moers hat der Umzug der Enni in die neue Zentralverwaltung begonnen. Der Standort an der Uerdinger Straße ist an „alte Bekannte“ verkauft.
Die Möbel und rund 1200 Umzugskartons sind gepackt – nach 127 Jahren verlässt Enni in den kommenden Tagen Schritt für Schritt ihren Firmensitz an der Uerdinger Straße, der für Generationen von Moerserinnen und Moersern die Anlaufstelle für ihre Energieversorgung gewesen ist. Der Jostenhof ist künftig die neue Heimat, wo die heutige Enni-Unternehmensgruppe nach zweijähriger Bauzeit ein neues, modernes Betriebs- und Verwaltungsgebäude bezieht.
Dies Gebäude am Jostenhof biete ideale Arbeitsbedingungen für bisherige und zukünftige Aufgaben und setze auch ökologisch Maßstäbe, berichtet Enni in einer Pressemitteilung. So produziert eine Photovoltaikanlage einen großen Teil des benötigten Stroms, Elektro-Ladesäulen geben die Energie für die Mobilität der Zukunft und zur energiesparenden Wärmedämmung trägt auf rund 600 Quadratmetern eine der größten begrünten Fassaden Deutschlands als Beitrag zum Klimaschutz in Städten bei.
Anders als in der Uerdinger Straße wird es hier aber keinen Kundenverkehr mehr geben. Für den hatte Enni bereits im Juli in der Steinstraße der Innenstadt ein neues Kundenzentrum eröffnet. „Für Kundinnen und Kunden wird der Umzug daher geräuschlos ablaufen“, sagt der Vorstandsvorsitzende Stefan Krämer. Die Berater blieben durchweg erreichbar. Am Jostenhof sind die Bauarbeiten mit dem Einzug nicht beendet. „Hier entsteht ab dem kommenden Jahr ein neuer Kreislaufwirtschaftshof, an dem Bürgerinnen und Bürger noch bequemer Abfälle entsorgen können“, erklärt Krämer weiter.
Seit 1894 an der Uerdinger Straße in Moers
Seit 1894 war der Standort in der Uerdinger Straße der Firmensitz der Stadtwerke und seit der Jahrtausendwende ihres Nachfolgers Enni. Hier produzierte das Unternehmen bis in die 1930er-Jahre Kokereigas und beheimatete noch bis 1984 die technischen Bereiche. Schon damals zwang die gute Entwicklung das Unternehmen zum Bau eines Betriebshofes in Meerbeck, der – vorausgesetzt es findet sich ein Käufer – auch zum Jostenhof umsiedeln soll. 1984 bezogen die Stadtwerke in der Uerdinger Straße auch das seinerzeit neue Verwaltungsgebäude mit integriertem Kundenzentrum. Durch viele neue Projekte und Aufgaben wurde es hier aber spätestens nach dem Verbund der drei Enni-Unternehmen in 2007 eng. Die Kundenfrequenz nahm durch die Übernahme vieler kommunaler Aufgaben zu, auch für die Wachstumsthemen fehlten im Wohnumfeld der Uerdinger Straße Erweiterungsmöglichkeiten, die die neue Verwaltung laut Krämer bietet.
Das Gebäude in der Uerdinger Straße wird nicht lange leer stehen. Es wird die neue Heimat des Awo-Kreisverbandes, der Rheinberg verlässt und mit seiner Geschäftsstelle und Betreuungsangeboten nach zehn Jahren der Abstinenz in die Grafenstadt zurückkehrt.