Moers. Beim neuen Wertstoffhof in Moers gibt es eine Verzögerung. Der Termin für den Baustart steht bereits fest, unklar ist dagegen etwas anderes.

Etwas später als geplant wird der neue Kreislaufwirtschaftshof (KWH) in Moers fertig. War zunächst von Ende 2022 die Rede, gehen die Planer bei der Enni jetzt von Februar 2023 aus. Wer Wertstoffe zum KWH am Jostenhof bringt, wird sich also noch etwas gedulden müssen, bis ihm bessere Entsorgungsmöglichkeiten zur Verfügung stehen. Fast sicher scheint bereits jetzt: Die Gebühren dürften dann steigen.

Vor einem Jahr hatte der Verwaltungsrat der Enni die dringend notwendige Sanierung des Wertstoffhofes beschlossen. Moerserinnen und Moerser können dort zum Beispiel Altpapier und Kartonagen, Batterien, Elektrogeräte, Metallschrott und Grünschnitt wie Zweige und Äste kostenfrei entsorgen. Das ist zuweilen jedoch durchaus beschwerlich. So gibt es zum Beispiel in Herbst zum Teil lange Warteschlangen bei der Grünschnitt-Entsorgung. Wer die teilweise schweren Wertstoffe entsorgen will, muss in vielen Fällen Treppen steigen.

Es geht um eine Verzögerung im Bauantragsverfahren

Enni steuert nicht nur in den Stoßzeiten gegen, an den begrenzten Kapazitäten auf dem ehemaligen Mitarbeiterparkplatz lässt sich jedoch nur durch eine neue Struktur und mehr Platz etwas ändern. Beides soll jetzt vorbereitet werden. Der spätere Termin für die Fertigstellung ist nach Angaben der Enni vom Montag durch eine „Verzögerung im Bauantragsverfahren“ entstanden.

Wie Enni-Vorstand Lutz Hormes vergangene Woche im Enni-Verwaltungsrat mitteilte, bereitet Enni den Bauantrag vor und erstellt die Unterlagen für das Ausschreibungsverfahren. Letzteres muss in diesem Fall europaweit erfolgen. Die Vergabe, so die Enni am Montag, soll im Juni 2022 erfolgen und möglichst an einen Generalunternehmer gehen.

Das ist geplant, wenn der neue Kreislaufwirtschaftshof gebaut wird

Baubeginn wäre demnach im August 2022, Enni rechnet mit einer Bauzeit von rund sechs Monaten. Während der Arbeiten soll der KWH im Notbetrieb laufen. Der neue Wertstoffhof ist mit 8000 Quadratmetern dann fast doppelt so groß wie der alte, und er bietet wesentlich angenehmere Möglichkeiten für die Entsorgung.

Viele Container, so die Planungen, sind dann beispielsweise über eine Rampe anzufahren, die Wertstoffe können also von dort nach unten geworfen werden. Die Planung für den neuen Kreislaufwirtschaftshof (KWH) in Moers wird zurzeit auf den Weg gebracht.

Die Materialkosten bereiten Enni Kopfzerbrechen

Eine zunehmend unbekannte Größe sind dabei jedoch die Preise. Enni-Vorstand Lutz Hormes: „Die weltweit enorm steigenden Materialkosten bereiten uns Kopfzerbrechen.“ Wie sich das am Ende auf die Gebühren auswirken wird, kann die Enni zurzeit noch nicht sagen. Beim Beschluss für den neuen KWH im vergangenen Jahr war von einem Euro mehr pro Monat uns Haushalt die Rede. Ob es bei dem Planungsansatz bleibt, kann Hormes noch nicht bestätigen.