Moers/Kreis Wesel. . Kreisverband der Arbeiterwohlfahrt ab 2021 wieder zurück in Moers. Enni-Gruppe will ihre drei Verwaltungen in Neubau am Jostenhof konzentrieren.
- Kreisverband der Arbeiterwohlfahrt ab 2021 wieder zurück in Moers
- Enni-Gruppe will ihre drei Verwaltungen in Neubau am Jostenhof konzentrieren, um Kosten zu sparen
- Erst 2011 war die Awo nach einem Streit mit der Stadt Moers nach Rheinberg gezogen
Der Moerser Energieversorger Enni Energie & Umwelt wird seinen Firmensitz an der Uerdinger Straße aufgeben. Mit dem einstimmigen Beschluss hat der Aufsichtsrat in seiner Sitzung am Dienstag grünes Licht gegeben für den Verkauf des Gebäudes an die Arbeiterwohlfahrt. Deren Kreiszentrale kehrt von Rheinberg zurück nach Moers.
Die Übergabe der Immobilie soll 2021 erfolgen. Zuvor will die Enni-Gruppe ihre auf mehrere Standorte verteilten Verwaltungen unter ein Dach bringen, und zwar in einem neu zu errichtenden Haus am Jostenhof in Hülsdonk. Voraussetzung dafür war die erfolgreiche Vermarktung der Uerdinger Straße. Für das Kundenzentrum wird ein gut erreichbarer Platz in der City gesucht.
Die Uerdinger Straße war seit 1894 der Firmensitz der Stadtwerke und ihres Nachfolgers Enni. Dort produzierte das Unternehmen bis in die 1930er Jahre Kokereigas und beheimatete bis 1984 die technischen Bereiche. Damals baute das Unternehmen einen Betriebshof in Meerbeck. Gleichzeitig bezogen die Stadtwerke in der Uerdinger Straße das damals neue Verwaltungsgebäude mit dem Kundenzentrum. Durch viele neue Projekte und Aufgaben wurde es in der neuen Schaltzentrale spätestens seit der Gründung des Verbundes 2007 mit der Enni Stadt & Service und der Enni Sport & Bäder erneut eng. Geschäftsführer Stefan Krämer: „Die Kundenfrequenz ist enorm, das Parkplatzangebot unbefriedigend.“ Zudem gebe es in dem Wohnumfeld keine Erweiterungsmöglichkeiten.
Der Baubeschluss wird frühestens Ende 2018 kommen
Auch wirtschaftlich spricht aus Enni-Sicht alles dafür, Verwaltungsbereiche wie heute bereits die Kundenberatung, die Pressearbeit oder die Abrechnung für die gesamte Gruppe an einem Ort zu bündeln. Bis dahin werden aber einige Jahre ins Land gehen. Laut Krämer geht Enni nun zunächst in die Detailplanung und das Ausschreibungsverfahren: „Frühestens Ende 2018 werden wir einen Baubeschluss fällen.“
Erst dann wird die Unternehmensgruppe auch über ein neues Kundenzentrum im Herzen der Stadt nachdenken. „Hier muss dann alles für die Kunden passen und sich unser Beratungsangebot noch mehr an Bedürfnissen der Bürger ausrichten“, sagt Stefan Krämer.
Gottke spricht vom „zerrissenen Clübchen“
Ähnlich wie bei Enni bietet der Immobiliendeal auch der Awo die Chance, auf mehrere Standorte verteilte Verwaltungsfunktionen des Kreisverbandes an einer Stelle zu konzentrieren. Der Kreisvorsitzende Jochen Gottke spricht von einem „zerrissenen Clübchen“ und erklärt es am Beispiel: „Die Geschäftsführung hat einen anderen Sitz als der Betriebsrat. Das ist nicht sinnvoll.“
Neben der Verwaltung des Verbandes, der in seinen Einrichtungen insgesamt 1200 Menschen beschäftigt, werde man andere Awo-Bereiche – etwa den Betreuungsverein – in dem bezugsfertigen Gebäude unterbringen können, das Platz für gut 100 Büroarbeitsplätze bietet, sagte Gottke weiter.
Kurios: Vereinssitz in Satzung nie geändert
Obendrein werde die Awo weitere Verwaltungsfunktionen für andere Kreisverbände übernehmen. Mit dem neuen Standort sei die Zukunft der Kreis-Weseler Awo auf Jahre gesichert.
Die Awo war 2011 nach einem Streit mit der Stadt um den Umbau ihrer Verwaltung von Utfort nach Rheinberg gezogen. In der Satzung ist dies übrigens nie nachvollzogen worden. Dort hieß es die Jahre: „Vereinssitz ist Moers.“