Kamp-Lintfort. Eine ziemlich verkorkste Saison liegt hinter dem Panoramabad Pappelsee. Daran ist Corona nur ein bisschen schuld. Es war eher der miese Sommer.
Im vergangenen Jahr durften kleine und große Wasserratten nur unter Auflagen ins Freibad. In diesem Jahr war die Corona-Lage entspannter, aber das Wetter machte einen Strich durch die Rechnung. Das beschert dem Panoramabad Pappelsee die schlechteste Freibadesaison seit zehn Jahren, wie die NRZ auf Anfrage erfuhr.
Gerade mal 10.516 Menschen planschten zwischen Mai und August im Becken, im Vorjahr waren es immerhin 11.866. Im besten Jahr fanden 37.492 Menschen den Weg ins Freibad. Das war 2018. Da tummelten sich allein im Juli über 20.000 im Wasser und auf der Liegewiese.
Das Panoramabad ist nicht das einzige, das ein schlechte Saison hatte
2021 kann man also getrost als verkorkste Saison fürs Freibad bezeichnen. Nicht schön, findet der Erste Beigeordnete Christoph Müllmann. „Das ist sehr misslich.“ Allerdings sei man mit Freibädern Kummer gewöhnt, weil man eben sehr stark vom Wetter abhängig sei. Und da sei das Panoramabad anno 2021 nicht allein. Er habe von vielen anderen Badbetreibern ebenfalls gehört, dass sie die schlechteste Saison seit langem verbuchen müssen.
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Die Kamp-Lintforter seien obendrein noch besonders vorsichtig, glaubt Müllmann. „Die kommen nicht, wenn Wolken am Himmel sind oder der Wetterbericht am Vortag schlecht ausfällt. Dann nützt es auch nichts, wenn es schöner wird, als erwartet.“ So kam es, dass sich meist so zwischen 35 und 70 bis 80 Besucher am Tag im Panoramabad anfanden.
400 statt 2500 Besucher am Tag
Ohne Corona und bei Sonnenschein waren es schon mal 2500 am Tag. Das sei dann in der Regel ein richtig heißer Tag und dann auch noch am Wochenende, ist die Erfahrung des Beigeordneten. „Aber selbst die Grenze von 800 Schwimmern, die durch die Corona-Auflagen möglich waren, haben wir diesmal bei weitem nicht erreicht“, resümiert der Erste Beigeordnete. An die 400 sei das Beste gewesen. Abstand halten war also dieses Jahr definitiv nicht das Problem im Freibad. Anders als im ersten Corona-Sommer: „Da hatten wir zig Anfragen und mussten viele Anmeldungen ablehnen wegen der Abstandsregeln.“
In der Gewinn-und-Verlust-Rechnung wird sich 2021 noch schlechter darstellen als der Corona-Sommer 2020. Schließlich sei man da anfangs im Hallenbad zu 100 Prozent in Kurzarbeit gegangen, weil die Schutzverordnung eine Öffnung unmöglich machte. „Aber dieses Jahr waren wir immer geöffnet und die Badeaufsicht war da.“ Und: Im vergangenen Jahr hätten gute Erlöse der Stadtwerke den Verlust des Eigenbetriebs einigermaßen aufgefangen.
Das Hallenbad reißt es nicht raus
Mit einer guten Hallenbad-Saison sei da nichts rauszureißen, weiß Müllmann. Im Panoramabad gebe es eher wenig allgemeine Schwimmzeiten, meist sei für Schulen, Verein und Kurse geöffnet. Darüber hinaus seien maximal 200 Besucher in der Halle möglich. Aber das sieht der Betriebsleiter Müllmann als die eigentliche Aufgabe des Kamp-Lintforter Bades: „Wir bringen den Kindern das Schwimmen bei.“ Derzeit sind drei statt zweier Kurse im Angebot, bei den die Kleinen bei drei Besuchen in der Woche nach vier Wochen schwimmen können, erklärt er. Und man arbeite an weiteren Projekten, die bald spruchreif sein sollen, damit die Warteliste schneller abgearbeitet werden könne.
Auf dass kommenden Jahr bei schönstem Wetter und ohne Corona das Freibad wieder proppenvoll werde. Wäre schön.