Kamp-Lintfort..
Das Panoramabad Pappelsee erwirtschaftete im letzten Jahr einen Jahresüberschuss von rund 967 000 Euro. Davon werden 715 000 Euro an die Stadt ausgeschüttet. Das beschloss der Betriebsausschuss Bad in seiner Sitzung am Mittwoch.
Ein Bad, das Gewinn macht? Nicht wirklich, erklärt Betriebsleiter Christoph Müllmann. Im operativen Geschäft mache das Bad wie die anderen in der Region auch Defizit. Der Jahresüberschuss ist hauptsächlich auf die Ausschüttung der Stadtwerke Kamp-Lintfort GmbH zurückzuführen, an der die eigenbetriebsähnliche Einrichtung „Panoramabad Pappelsee“ zu 49 Prozent beteiligt ist. Für das Wirtschaftsjahr 2016 wird ein Jahresüberschuss von 426 000 Euro prognostiziert.
Die Entwicklung der Bäderbranche in der Ruhr-Region sei in den vergangenen Jahren zwar als stabil anzusehen, die Entwicklungsperspektiven würden jedoch insgesamt von den Bäderbetreibern schlechter eingestuft, als im bundesweiten Durchschnitt, heißt es im Lagebericht 2015. Auch das Pappelseebad sei in der näheren Umgebung von einem größeren Konkurrenzumfeld umgeben – mit den Bädern in Neukichen-Vluyn, Moers, Sevelen oder auch Dinslaken. Sinkende Besucherzahlen seien ein Risiko, ein anderes könnten sinkende Beteiligungserträge der Stadtwerke – unter anderem durch den sich verschärfenden Strom- und Gaswettbewerb sein.
Fest steht: Der Sommer 2015 war ein Segen für das Freibad. Im Vorjahresvergleich stiegen die Besucherzahlen um 70 Prozent (2015: 27 228; 2014: 16 032). Das Hallenbad verzeichnete allerdings mit 22 040 Besuchern gegenüber dem Vorjahr einen leichten Besucherrückgang um 4 Prozent. Stark gestiegen ist die Zahl der Teilnehmer für Aquakurse, Babyschwimmen oder Rückenfit-Kurse.
Begehrt sind die Hallenbadzeiten für Vereine allemal. Die Taucher Kamp-Lintfort etwa, die sich seit Jahren über Mitgliederzuwachs freuen, hätten gerne mehr Trainingszeit, wie ihr erster Vorsitzender Christoph Bruns in der Sitzung vortrug. „Wir würden uns zur Not auch eine Trainingszeit teilen“, so Bruns. Eigentlich wolle man weiter in Kamp-Lintfort trainieren. Aber wenn der Verein weiter wachse, müsse man sich womöglich doch woanders umschauen. Derzeit gebe es einfach keine freie Zeiten, wenn andere Vereine sich nicht gleichzeitig einschränkten, so Müllmann. Dennoch wolle er sich um eine Lösung kümmern.