Neukirchen-Vluyn. SPD-Politiker René Schneider erkundete mit rund 60 Interessierten Flächen an der Halde Norddeutschland, die von Auskiesung bedroht sind.
Normalerweise versucht René Schneider bei seinen Wanderungen asphaltierte Strecken zu meiden: Weil sie nicht so knieschonend und hitzeabweisend sind. Doch bei seiner Wanderung am Sonntag führte kein Weg an diesem Untergrund vorbei. „Wenn wir sehen wollen, wo Bagger die Natur zerstören könnten, dann müssen wir diese Strecke gehen“, sagte Schneider. Seine Sommertour „Nah am Wasser gebaut“ beendete der SPD-Landtagsabgeordnete mit einer öffentlichen Wanderung, vorbei an den potenziellen Kiesflächen in Neukirchen-Vluyn. Begleitet wurde er dabei von knapp 60 Interessierten, darunter Parteikollegen, Anwohnern und Mitgliedern der Bürgerinitiative „Mitgestalten-NV“, die sich gegen den geplanten Kiesabbau wehren.
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„Dass sich die Beteiligten heute vernetzen, steht im Vordergrund. Der Kiesabbau ist zwar ein politisches, aber kein parteipolitisches Ding. Es geht um die Zukunft von uns allen und um einen sachlichen Austausch“, erklärte Schneider.
Wegen des sonnigen Wetters hatte der SPD-Mann und ausgebildete Wanderführer die Tour von zwölf auf zehn Kilometer gekürzt. Gut zwei Stunden war die Gruppe unterwegs. Gestartet wurde an der Halde Norddeutschland. Von dort ging es in Richtung Norddeutschlandstraße. Ein Stopp wurde an den drei möglichen Kiesflächen nördlich und südlich der Geldernschen Straße (L474) sowie im Bereich der Tersteegenstraße eingelegt. Schneider zeigte, welche Natur und niederrheinische Landschaft durch den Kiesabbau zerstört werden würde. Wo derzeit noch Mais und Getreide gedeiht, könnten demnach tiefe Seen entstehen. Darüber ist auch Simone Tersteegen von der Bürgerinitiative entsetzt. „Aus den Gerüchten zu den Plänen wurde bittere Realität“, sagte sie. „Selbst die eigentlichen Reserveflächen wurden nun ausgewiesen. Statt auf unsere schöne Landschaft, blickt man von der Halde aus dann auf Bagger und Förderbänder.“
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Dass die Auskiesung fast bis ans Schulzentrum ausgedehnt werden soll, stört Tersteegen besonders. „Das Gymnasium nutzt die Strecken durch die Felder für die Langläufe im Leistungskurs Bio-Sport. Das wäre dann auch nicht mehr möglich.“ Der Tenor am Sonntag war eindeutig: Die Pläne des Regionalverbandes Ruhr (RVR) sorgten für kopfschüttelnde und schockierte Neukirchen-Vluyner.