Neukirchen-Vluyn. Der SPD-Landespolitiker René Schneider ist bei seiner Sommertour in Neukirchen-Vluyn gewesen. Die BI Mitgestalten-NV hat ihm Forderungen benannt.

Der SPD-Landtagsabgeordnete René Schneider hat sich im Zuge seiner diesjährigen Sommertour am Freitag mit Mitgliedern der Bürgerinitiative Mitgestalten-NV getroffen. Felix und Simone Tersteegen sowie Nadia Riggio zeigten dem Landespolitiker mit Blick auf einen womöglich drohenden Kiesabbau vor ihrer Haustür noch einmal ihre Sorgen auf. Dabei stellte sich heraus: Die drei haben sich innerhalb weniger Wochen zu Hobby-Experten bei dieser Thematik entwickelt. Von wegen: Von der Bevölkerung sei kein Konfliktpotenzial zu erwarten, wie es der Branchenverband behauptet hatte.

Seit am 30. April die erste Information bei Nadia Riggio persönlich eingegangen ist, dass große Flächen im Bereich der Halde Norddeutschland im Fokus der Kiesindustrie stehen und im Regionalplan als Potenzialflächen für den Kiesabbau ausgewiesen werden sollen, gibt es einen stetigen Austausch untereinander und mittlerweile mit der Stadtverwaltung, der Politik und anderen Bürgerinitiativen aus Alpen und Kamp-Lintfort.

BI fordert verantwortungsvollen Umgang

Unterm Strich: eine große Einigkeit; niemand möchte aus der niederrheinischen Landschaft einen Flickenteppich machen. Das zerstöre Heimat, machte Felix Tersteegen deutlich. Dabei malte er ein Abgrabungs-Szenario auf, das sich über Jahrzehnte erstreckt, und kam zu dem Schluss, dass selbst wenn es eine Renaturierung des besagten Gebietes geben sollte, er diese sicherlich nicht mehr erleben werde.

Im Gespräch mit René Schneider kritisierte Tersteegen unter anderem noch einmal die Bedarfsermittlung seitens der Kiesindustrie. Von Werten aus der Vergangenheit abzuleiten, wie die Nachfrage nach Kies in der Zukunft sei, hält nicht nur er für falsch. René Schneider wies darauf hin, dass gegen diese Bedarfsermittlung geklagt werde. Aber: „Das Verfahren wird praktisch von der Landesregierung verschleppt.“ Mehr Artikel aus Neukirchen-Vluyn und Region finden Sie hier

Im Gespräch mit dem Landespolitiker machten die Mitglieder der Neukirchen-Vluyner Bürgerinitiative ferner deutlich, dass sie einen verantwortungsvollen Umgang mit Ressourcen fordern – der aus ihrer Sicht derzeit nicht stattfindet. So müsse vielmehr ein Augenmerk darauf liegen, beim Bau echtes Recyclingmaterial zu verwenden. Der Bürgerinitiative ist es wichtig, die Bevölkerung für das Thema zu sensibilisieren und sie rennt damit bei René Schneider offene Türen ein. Der ruft für Sonntag, 15. August, ab 14 Uhr zur Wanderung rund um die Halde auf, um das gewaltige Ausmaß der in Rede stehenden Fläche zu zeigen.