Neukirchen-Vluyn. Da sind sich die Parteien in Neukirchen-Vluyn einig: Sie wollen keinen Kiesabbau. Im Ausschuss für Stadtentwicklung gab es ein einhelliges Votum.

Der voranschreitende Kiesabbau am gesamten Niederrhein und in Neukirchen-Vluyn wird von vielen Seiten kritisch betrachtet. So auch von den Mitgliedern des Stadtentwicklungsausschusses, die sich in der jüngsten Sitzung am Mittwochnachmittag über die zukünftige Ausrichtung der Stadt in diesem Punkt beraten haben. Dabei sind sie zu einem eindeutigen Ergebnis gekommen.

Ohne Gegenstimme beschloss der Ausschuss nämlich, dass die Stadtverwaltung alle erforderlichen Schritte zu unternehmen, um weitere Abgrabungen von Kies und Sand in der Stadt Neukirchen-Vluyn zu verhindern. Richard Stanczyk von der SPD vertrat dazu folgende Meinung: „Die Zukunft des Niederrheins muss kiesabbaufrei bleiben.“ Als Grund dafür führte er an, dass der Abbau von Kies, welcher „aus Regen Trinkwasser macht“, die Qualität des Grundwassers gefährde. Zudem würden auch Lebensräume von Tieren, wie dem Feldhasen gefährdet. Laut Stanczyk sei es auch möglich, dünneren Beton aus Recycling herzustellen.

Kiesabbau hinterlässt verbrannte Erde

Auch die CDU positionierte sich klar gegen weitere Abbaupläne. Dies verdeutlichte Markus Meyer damit, aus der Beschlussvorlage „Abgrabungsvorhaben innerhalb des Stadtgebietes grundsätzlich“ abzulehnen, das Wort „grundsätzlich“ zu streichen, da es juristisch gesehen als Verharmlosung dienen könnte.

Diesem Vorschlag schloss sich auch die Fraktion von NV Auf geht´s an. Klaus Wallenstein sagt dazu: „Kiesbaggern ist rücksichtslos, es hinterlässt verbrannte Erde wie im Ruhrgebiet. Daher lehnen wir es überhaupt ab.“

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Jörn Heintel von der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen betonte, dass man als Stadtrat zwar keine abschließende und alleinige Entscheidungsmacht über zukünftigen Kiesabbau in und um Neukirchen-Vluyn habe, es allerdings wichtig sei, als Stadt ein eindeutiges Signal zu senden. Das sollte mit dem einstimmigen Votum zweifelsohne so sein.