Moers. Enni in Moers meldet auch für das Jahr 2020 Rekordergebnisse. Chef Stefan Krämer kann sich mit seiner Wachstumsstrategie bestätigt fühlen.

Die Erfolgsstory von Enni Energie & Umwelt Niederrhein geht weiter. Das Unternehmen hat im Jahr 2020 abermals ein Rekordergebnis erzielt, wie der Geschäftsführer Stefan Krämer am Freitag berichtete. Zum neunten Mal in Folge. Im vergangenen Jahr lag das Ergebnis vor Steuern bei 21 Millionen Euro, nochmal knapp eine Million mehr als 2019. Auch die Umsatzerlöse befanden sich mit rund 218 Millionen Euro auf neuem Rekordniveau.

Die mehrheitlich kommunalen Gesellschafter können sich neben den Gewinnen auch über Konzessionsabgaben und Ertragssteuern über 27 Millionen Euro freuen. Auch für das laufende Jahr 2021 prognostiziert der Enni-Chef wieder ein „mit Abstand“ herausragendes Ergebnis.

Auch interessant

2020 war ein besonderes Jahr, nicht nur wegen der Pandemie. Die Enni hat leise 20-jähriges Bestehen gefeiert. In diesen Jahren seit der Zusammenlegung der Stadtwerke hat das Unternehmen offenkundig vieles richtig gemacht, um im „brutalen Wettbewerb“, wie Krämer es nannte, nicht nur zu bestehen, sondern an den Mitbewerbern vorbeizuziehen.

Enni hat die richtige Strategie

Wichtig war in dieser Zeit ein stetiges Wachstum, zum einen durch die sogenannte Diversifizierung, also den Ausbau der Geschäftsfelder, zum anderen durch eine Erweiterung des Einflussbereiches. Zunächst agierte das Unternehmen regional breiter, mittlerweile ist es auf Bundesebene aktiv.

Das macht sich unter anderem bei den Absätzen im Strom-Geschäft bemerkbar. „Im Jahr 2020 haben wir zum ersten Mal außerhalb mehr Strom verkauft als in Moers und Neukirchen-Vluyn“, sagte Stefan Krämer. „Das ist ein absoluter Absatzrekord.“ Generell sind die Absätze im Stromgeschäft um 16 Prozent auf jetzt 632 Millionen Kilowattstunden gestiegen. Enni gewann mehr als 10.000 neue Privat-, Gewerbe- und große Individualkunden hinzu.

Enni verlegt weiter Glasfaser

Auch beim Wasser- mit knapp fünf Prozent und beim Wärmeabsatz mit einem Plus von zwölf Prozent konnte das Unternehmen zulegen. Hier sprach Krämer auch die Neubaugebiete in der Stadt an. Und letztlich wächst das Geschäftsfeld der Telekommunikation, eines der jüngsten Themen bei Enni. „Wir haben jetzt 112 Kilometer Glasfaser in Moers und Neukirchen-Vluyn verlegt“, sagte Stefan Krämer. Jedes Jahr kämen zehn bis zwölf Kilometer dazu. Auffällig in der Bilanz: Die Erlöse in der aktiven Telekommunikation nehmen zu; 2020 waren die Erlöse mit Blick auf die Endkunden höher als bei der Vermietung von Netzen. Krämer: „Wir sind im Wettbewerb mit der Telekom.“ Er sprach auch von einem „Super-Netz mit quasi unbegrenzter Bandbreite“.

Auch interessant

Im Wachstum befinden sich auch Handel, Beteiligungen und Dienstleistungen. Mittlerweile zwölf Beteiligungen lieferten attraktive Renditen, heißt es. Er sei ein Fan davon, auf vielen Beinen zu stehen und alle Wertschöpfungsstufen auszubauen, sagte Krämer. Und: „Wir sind mit Abstand Marktführer in der Region, was regenerative Projekte angeht.“ Man könne hier alle auf dem Markt möglichen Anlagen zeigen.

Der Niederrhein hat nach wie vor eine große Bedeutung. So spricht der Enni-Chef auch das Sponsoring wichtiger Ereignisse an sowie die Sicherung von Arbeitsplätzen. Rund 400 Arbeitsplätze waren in Unternehmen am Niederrhein und 220 bei Enni direkt gesichert.