Neukirchen-Vluyn. In der Diskussion um Kiesabbau in Neukirchen-Vluyn meldet sich die Industrie: Der Rohstoff werde auch zur Erreichung der Klimaziele benötigt.
In die Diskussion um weiteren Kiesabbau hat sich jetzt der „Initiativkreis Zukunft Niederrhein“ eingeschaltet. Auch Klimaschutz brauche heimische Rohstoffe, erklärt die Initiative in einer Pressemitteilung.
„Wer in Nordrhein-Westfalen die Versorgung mit den systemrelevanten Rohstoffen Sand und Kies sicherstellt, ist nicht, wie die Grünen in Neukirchen-Vluyn behaupten, ein ‘Erfüllungsgehilfe der Kiesindustrie’, schreibt Sascha Kruchen, der Sprecher der Initiative, die nach eigener Darstellung ein Zusammenschluss von Sand- und Kies-Unternehmen am Niederrhein ist. Ohne eine sichere Versorgung mit den dafür benötigten Rohstoffen seien die klimapolitischen Ziele der Bundesregierung im Bereich Energie und Verkehr nicht zu erreichen. Auch in grünen Wahlprogrammen sei beispielsweise die Windkraft ein zentraler Baustein für die gewünschte Energiewende, so Kruchen: „Vielleicht sollte dabei zumindest im Kleingedruckten stehen, dass man für eine durchschnittliche Windkraftanlage rund 2000 Tonnen Sand und Kies (größtenteils für das Fundament) benötigt.“ Bundesweit werde man auf dem Weg zur CO2-Neutralität im Energiebereich in den kommenden Jahrzehnten über 66 Millionen Tonnen Sand und Kies für neue Windkraftanlagen brauchen. Auch der Rohstoffbedarf für die Herstellung von Photovoltaikanlagen oder den Ausbau des Schienenverkehrs sollte in diesem Zusammenhang nicht unterschätzt werden, fordert Kruchen. Rohstoffe wie Sand und Kies könnten nur dort gewonnen werden, wo sie lagern.
Verlagerung nicht nachhaltig
„Die heimischen mineralischen Rohstoffe werden am Niederrhein unter Einhaltung höchster Umwelt- und Arbeitsschutzstandards gewonnen“, erklärt Sascha Kruchen. Eine Verlagerung von Rohstoffproduktion in andere Regionen oder Länder, wo solche Standards nicht gelten und tatsächlich „Raubbau“ stattfinde, stehe daher bestimmt nicht für „ökologische, gesellschaftliche und ökonomische Nachhaltigkeit“ und könne daher eigentlich auch nicht im Sinne der Grünen sein.