Moers. Es ist ein Stück Normalität in der Corona-Zeit: Seit Freitag ist Einkaufen ohne Termin & Test möglich. Von vielen herbeigesehnt, wie sich zeigt.

Entspannt bummelte Andrea Kascholke mit ihre Tochter Merle am Samstag durch die Moerser Innenstadt. Etwas Bestimmtes haben die beiden nicht gesucht, stattdessen schlenderten sie von Geschäft zu Geschäft. „Es macht so viel Spaß und ist einfach wieder ein Stück Normalität“, sagt die Duisburgerin. Diese gewisse Normalität nutzten auch andere Besucherinnen und Besucher, denn so voll wie am Samstag war die Moerser Fußgängerzone schon lange nicht mehr.

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Nicht nur das sonnige und warme Wetter, auch die Tatsache, dass es seit Freitag nicht mehr nötig ist, einen Termin zu vereinbaren oder einen negativen Corona-Test vorzuweisen, um in den Geschäften einkaufen zu können, lockte die Menschen offenkundig in die Innenstadt. Die niedrige Inzidenz im Kreis Wesel macht diese Lockerung nun möglich.

Am frühen Nachmittag war es zwar voll in der Fußgängerzone, überfüllt waren die Geschäfte aber nicht – unter anderem, weil weiterhin nur eine begrenzte Personenzahl in die Läden gelassen werden darf. Für lange Warteschlangen vor den Geschäften sorgte das aber kaum. Nur vor der Parfümerie Douglas bildete sich zeitweise eine kurze Schlange.

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Am Morgen habe das noch anders ausgesehen. „Es gab eine lange Schlange vor Braun. Da habe ich mich nicht angestellt und bin lieber später noch einmal hingegangen, da war es deutlich leerer und entspannter“, erzählt eine Moerserin.

Etliche Besucher kamen in die Moerser Innenstadt

Auch die Kascholkes berichten von einer entspannten Shopping-Tour. „Wir waren schon einkaufen, als es die Testpflicht noch gab, aber das war nicht so unbeschwert“, sagt Andrea Kascholke. „Und jetzt haben wir beide direkt etwas gefunden“, ergänzt ihre Tochter Merle und zeigt auf die Errungenschaften in der Papiertüte. Nach dem Besuch im Modecenter Braun ging’s für die beiden ins Café Extrablatt, um draußen einen Kaffee zu trinken.

Andrea Kascholke und ihre Tochter Merle Kascholke.
Andrea Kascholke und ihre Tochter Merle Kascholke. © FUNKE Foto Services | Oleksandr Voskresenskyi

Die Cafés und Restaurants waren am Samstag ebenfalls richtig gut besucht. Auch hier ist für den Außenbereich kein negatives Testergebnis mehr erforderlich.

Die Gelegenheit für einen kleinen Ausflug in die Einkaufsläden nutzte Barbara Knifka. Ein paar volle Tüten hatte sie ebenfalls schon in den Händen. „Ich habe bewusst gewartet, bis die Geschäfte wieder ganz normal öffnen. Ich hatte keine Lust, erst einen Termin zu vereinbaren und einen Test zu machen“, erklärt sie.

Ein halbes Jahr habe sie auf diesen Tag gewartet. „Mittlerweile hatten sich schon vier Gutscheine angesammelt, die ich einlösen konnte“, sagt Knifka lachend. So wie sie hatten die meisten eine Tüte aus einem der Bekleidungsgeschäfte bei sich. Zwischen den vielen Menschen, die draußen überwiegend Maske getragen und die Mindestabstände eingehalten hatten, zeigte auch die Polizei Präsenz und fuhr mit einem Streifenwagen die Stein- und Neustraße ab.