Moers. Wie vielfältig die jugendkulturelle Bewegung in Moers ist und was Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene erleben können, gab’s jetzt zu sehen.

Die Moerser Jugendkultur bleibt in Bewegung: Wie vielfältig diese jugendkulturelle Bewegung ist und was Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene bis 27 Jahren im gesamten Moerser Stadtgebiet erleben können, war am Wochenende erfahrbar. Bei strahlendem Sonnenschein fanden am Samstag und Sonntag die Aktionstage „Move! meets OKJA“ statt. Jugendkultur traf auf Offene Kinder- und Jugendarbeit, denn „Move!“ wurde 2019 als Jugend-Kultur-Festival gegründet. Das Festival entstand aus einer Kooperation des städtischen Kulturbüros mit dem Kinder- und Jugendbüro.

Im Gründungsjahr nahmen zahlreiche Kinder und Jugendliche in der Nähe des Schlosses an Workshops, Tanzübungen und Kunstprojekten teil. 2020 fiel das Festival virusbedingt aus. Aber: „Jetzt ist wieder vieles im kleinen Rahmen möglich und wir wollen zeigen, dass wir für die Kids da sind“, erklärte Mark Bochnig-Mathieu vom Kinder- und Jugendbüro. „So konnten wir mit dem städtischen Kulturbüro und vielen weiteren Kooperationspartnern 21 kostenlose Aktionen aus den Bereichen Bewegung, Kreatives, Medien, Musik und Natur organisieren.“

Ein Blick ins bunte Programmheft zeigte, was alles möglich war: Beatboxen, Bogenschießen, Manga zeichnen, Songwriting, Urban Gardening, alte Graffiti entfernen und neue gestalten oder beim Impro-Survival-Day ausprobieren, was man in der Wildnis benötigt. Dass der Zusammenhalt hierbei in der Kinder- und Jugendarbeit großgeschrieben wird, zeigte sich auch darin, dass alle Kinder- und Jugendeinrichtungen mitmachten.

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Die zwölf Aktionsstandorte waren über das Stadtgebiet verteilt – vom Jugendzentrum Juno in Repelen übers Jugendzentrum Zoff bis zum Spielhaus Kapellen. In der Stadtmitte öffnete der Musenhof des Grafschafter Museums seine Türen. Um eintreten zu können, musste man sich vorab anmelden. Mit Maske und Abstand ging’s dann los: Museumspädagoge Patrick Bohndörfer und Ehrenamtlerin Selene Stephan erwarteten die zehn sechs- bis zwölfjährigen Teilnehmenden zum Flechten eines Mini-Hochbeetes, zur Herstellung von mittelalterlichen Heilsalben. „Unser Flechtkurs ist ausgebucht“, freute sich Bohndörfer über das Interesse.

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Nach einer Rundführung zum hofeigenen Kräuterbeet, in dem mittelalterliche Färberpflanzen, Hopfen und Co. prächtig gedeihen, nahmen die Kids an einer Tischtafel Platz. Bohndörfer und Stephan zeigten, wie man ein Brett mit sechs Holzstäben als Fundament nutzt und wassereingelegte Weidenwinden geschickt um die Stäbe herumlegt, um die Hochbeet-Wände aufzubauen. „Das sieht aus wie ein Palast“, stellte ein Junge fest und freute sich, als er am Ende Blumenerde samt Pflanzen wie Kresse und Radieschen in sein selbstgebautes Beet füllen und stolz als Erinnerung mit nach Hause nehmen konnte.