Neukirchen-Vluyn. Beim digitalen Solarstammtisch für Neukirchen-Vluyn und Rheinberg kam auch der Wattbewerb zur Sprache. Es gab Tipps von der Verbraucherzentrale.

Wie lässt sich Sonnenenergie möglichst effektiv nutzen? Welche Vorteile hat Solarstrom und wie kann eine Photovoltaik-Anlage installiert werden? Solche Fragen wurden am Donnerstagabend beim digitalen Solarstammtisch beantwortet. Es war das zweite Mal, dass Neukirchen-Vluyn und Rheinberg mit der Energieagentur NRW und der Verbraucherzentrale im Kreis Wesel zum Solarstammtisch eingeladen hatten. „Die Resonanz war bei der Premiere im März überwältigend, sodass wir es nun wiederholen“, sagte Fabian Tenk von der Energieagentur NRW.

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Erneut trafen sich 60 Neulinge und Experten in einer Zoom-Videokonferenz, um mehr über Elektromobilität, Solar, Stecker-Anlagen und Photovoltaik zu erfahren. Zunächst berichtete Neukirchen-Vluyns Klimaschutzmanager Stephan Baur über den Zwischenstand des Wattbewerbs. „Der Wattbewerb findet bundesweit statt und wurde von der Bewegung Fossil Free Karlsruhe initiiert, um die kommunale Energiewende voranzutreiben“, erklärte Baur. In Neukirchen-Vluyn setzte sich Matthias Röder von den Parents for Future dafür ein, dass hiesige Kommunen teilnehmen.

„Rheinberg und Neukirchen-Vluyn machen mit und können seit dem Start im Februar sichtbare Ergebnisse vorweisen“, sagte Baur. Rheinbergs Klimaschutzmanagerin, Nicole Weber-Ferreira dos Santos, beschrieb den Wattbewerb als Lokalderby, er endet, wenn die erste Großstadt ihre installierte Photovoltaik-Leistung in Kilowatt Peak (kWp) je Einwohner verdoppelt hat. Es gewinnt die Stadt, die in diesem Zeitraum den größten Zubau je Einwohner erwirken konnte.

Bürger haben Interesse an der Energiewende

So wurden seit Februar in Neukirchen-Vluyn 25 Photovoltaikanlagen mit einer Leistung von 221 Kilowattstunden (kWh) installiert. Insgesamt gibt es hier 431 Anlagen mit einer Leistung von 10 MW (Mega Watt). Rheinberg verzeichnet ein Plus von 19 Photovoltaikanlagen mit einer Leistung von 158 kWh. Insgesamt gibt es hier 775 Anlagen mit einer Leistung von 12 MW.

„Die Bürger haben erfreulicherweise großes Interesse an der Energiewende und wollen sich über Mitwirkungsmöglichkeiten informieren“, sagte der Neukirchen-Vluyner Bürgermeister Ralf Köpke. Gelegenheit hierzu gab es in digitalen Gruppenräumen.

Der Experte räumt mit Mythen auf

Energieexperte Akke Wilmes von der Verbraucherzentrale NRW räumte mit Mythen auf: Größere Speicher erhöhen kaum die Solarstromnutzung, Speicher verringern die Wirtschaftlichkeit einer Solarstromanlage und Batteriestrom fürs E-Auto kann einen 20 Prozent höheren Strom- und einen gesteigerten Rohstoffbedarf, eine schlechte Ökobilanz und einen doppelt so teuren Preis wie Strom aus dem Netz nach sich ziehen: „Deshalb auf Photovoltaik setzen, sie groß auf die Dachfläche installieren, schon jetzt an Wärmepumpe denken und Förderungen fürs E-Auto, etwa für Ladestationen in NRW bis zu 1000 Euro Zuschuss, nutzen.“

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