Neukirchen-Vluyn. Neukirchen-Vluyn wirbt für mehr Solaranlagen auf Hausern. Helfen soll die Teilnahme an einer bundesweiten Challenge – mit dem passenden Titel.
Matthias Röhders Botschaft ist sonnenklar: „Eine Solaranlage auf dem Dach lohnt sich! Was ich am Ende bekomme, ist nicht viel, aber ein Zuschussgeschäft ist es nicht.“ Weil das so ist, und weil diese Art der Stromerzeugung gut fürs Klima ist, trommelt der Neukirchen-Vluyner unermüdlich für mehr Photovoltaikanlagen in seiner Stadt. Dabei hilft nicht nur Einsicht, glaubt Röhder, sondern auch Wettbewerb. Neukirchen-Vluyn nimmt am bundesweiten „Wattbewerb Faktor 2“ teil. Ziel ist, die Zahl der Solaranlagen so schnell wie möglich zu erhöhen.
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Dass der Rat der Stadt einstimmig die Teilnahme Neukirchen-Vluyns beschlossen hat, geht auf die örtliche Gruppe Fridays for Future und deren „Elternableger“ Parents for Future zurück. Beide hatten Bürgermeister Ralf Köpke am Rande einer Klima-Demo auf den „Wattbewerb“ angesprochen, worauf der sofort erklärte: „Klar, machen wir da mit.“ In den Kommunen könne man die Energiewende nicht mit dem „großen Wurf“ vorantreiben, sagte Köpke am Mittwoch bei der Vorstellung der Aktion, wohl aber mit vielen kleinen Schritten: „Mehr Solaranlagen in unsere Stadt zu bringen, ist einer davon.“
Wie Matthias Röhder berichtete, ist das Interesse an dem Wettbewerb groß. Mehr als 60 Städte nehmen teil, darunter Schwergewichte wie München, Aachen und Bonn: „Täglich werden es mehr.“ Gemessen wird in dem Konkurrenzkampf nicht die Gesamtwattleistung durch Photovoltaik in einer Kommune, sondern der Zuwachs an Anlagen. Deren Ausgangszahl – Stand Mitte Februar 2021 – holen sich die Parents for Future von der Bundesnetzagentur. Wichtig: Der Wettbewerb hat kein Zeitlimit. Er endet an dem Tag, an dem eine teilnehmende Stadt mit mehr als 100.000 Einwohnern die heute aktuelle Zahl ihrer „Sonnenkraftwerke“ verdoppelt hat – weshalb die Kampagne den Begriff „Faktor 2“ im Namen trägt.
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Gewinner des „Wattbewerbs“ ist die Kommune, die im selben Zeitraum die meisten neuen Anlagen pro Einwohner in Betrieb genommen hat. Beispiel: Hat Neukirchen-Vluyn mit derzeit 405 Solaranlagen am Ende der „Challenge“ mehr als doppelt so viele, kann die Stadt durchaus die Nase vorn haben. Enni-Vertriebschef Oliver Felthaus wirbt mit Nachdruck: „Das ist heute keine komplizierte Sache mehr. Die Handwerker kommen morgens, und wenn sie nachmittags gehen, ist die Anlage fertig.“
Ob Privathaus oder Firmenhalle – wer sich über eine Solaranlage auf dem Dach informieren will, hat gleich mehrere Ansprechpartner zur Verfügung. Einer ist der Klimaschutzmanager der Stadt, Stephan Baur (02845/391 260). Er erläutert auch auf seiner Seite www.klimaschutz-nv.de Schritt für Schritt zur Realisierung. Informationen bekommen Interessenten auch auf www.wattbewerb.de sowie auf www.enni.de.