Neukirchen-Vluyn. Die Stadt Neukirchen-Vluyn versucht zum wiederholten Mal, ein Gelände an der Drüenstraße zu entwickeln. Immerhin gibt es jetzt neue Vorgaben.

Die Entwicklung der Drüenstraße geht in die nächste Runde. Die Stadt schreibt das Gelände, auf dem sich die ehemaligen Obdachlosenunterkünfte befinden, jetzt zum wiederholten Mal aus, nachdem diverse frühere Planungen sich nicht haben realisieren lassen. Erst Anfang des Jahres hatte die Politik entschieden, das seinerzeit aktuelle Vorhaben zu kippen .

Der Verkauf des etwa 6500 Quadratmeter großen Areals soll nun in Form einer Konzeptvergabe erfolgen. Das heißt: Maßgeblich für die Vergabe der Fläche ist das, was die Investoren dort entwickeln wollen.

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Der Inhalt fließt zu etwa 70 Prozent in die Verkaufsentscheidung ein, zu 30 Prozent bewertet die Stadt das jeweilige Angebot mit Blick auf das Kaufpreisangebot. Wie aus den städtischen Unterlagen hervorgeht, liegt der Mindestkaufpreis für das Grundstück bei 465.000 Euro. Angebote unterhalb dieser Summe werden nicht berücksichtigt, heißt es.

Bezahlbarer Wohnraum ist wichtig

Anders als bei den letzten Planungen, die einen Abriss der 1957 errichteten Gebäude und den Neubau von sechs durchaus ansprechender Mehrfamilienhäusern inklusive Tiefgarage vorsah, wird jetzt eine Kernsanierung der Bestandsgebäude ins Auge gefasst. Eine wichtige Aufgabe für interessierte Investoren ist es, an dieser Stelle bezahlbaren Wohnraum zu schaffen.

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Entsprechend eines politischen Beschlusses müssen das mindestens 25 Prozent in Bezug zur Nettowohnfläche sein. Die Umsetzung wiegt inhaltlich am stärksten. Ferner fließen in die Bewertung die Freiraumqualität wie der Umgang mit dem Baumbestand sowie die Architektur, wozu neben der Fassadengestaltung auch solche Dinge wie Ermöglichung von Wohngemeinschaften zählen, und der Bereich Ökologie/Verkehr mit ein. An dem Punkt werden Aussagen zur Energieversorgung oder zur Verwendung ökologischer Baustoffe erwartet.

Die Politik hat über Bäume diskutiert

Insbesondere der gewünschte Erhalt des Baumbestandes hatte Anfang des Jahres für Diskussionen gesorgt; wie es im Februar hieß, sei eine Bebauung ohne einen Baumverlust nur auf einem schmalen Streifen an der Drüenstraße möglich. Nunmehr gibt die Stadtverwaltung klar die Vorgabe, dass die Bewerber realistisch einschätzen und darstellen müssen, welche Bäume auf der Fläche erhalten werden können und wie man die zu erhaltenden Bäume während der Umbauphase schützen kann.

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Das Gelände ist mittlerweile ziemlich zugewuchert. Die Gebäude stehen seit 2008 leer. In einer früheren Baubeschreibung ist vermerkt, dass die Räume über Herde bzw. Kohleöfen geheizt werden. Die Häuser sind zweigeschossig und teilweise unterkellert, die Bauweise ist massiv, teilweise mit Stahlbeton, heißt es in den Angaben der Stadt zur Ausschreibung. Die Frist für die Bewerber endet am 29. Januar 2021.