Neukirchen-Vluyn. Dieter Niesalla aus Neukirchen-Vluyn baut in seinem Kleingarten viel eigenes Obst und Gemüse an. Es gibt dort jetzt auch exotische Früchte.
Bei Dieter Niesalla zuhause steht eine Gefriertruhe mit 800 Liter Fassungsvermögen. Und die sei immer gut gefüllt, erzählt der 82-Jährige. Schon in zweiter Generation pflegt er einen prächtigen Garten im Kleingärtnerverein „Unsere Scholle“. Und wie es die Satzung vorsieht: Mindestens ein Drittel der Gartenfläche muss als Nutzgarten stehen. Und so kommt bei Familie Niesalla einiges an selbst angebautem Obst und Gemüse zusammen. So viel, dass er das ganze Jahr davon essen kann.
Der Boom auf die Kleingärten ist nicht zu stoppen, die Wartelisten sind lang. Doch viele würden die Arbeit unterschätzen, die die entsprechende Pflege macht, erzählt der stellvertretende Vorsitzende des Vereins, Klaus Kaiser. Zwar wolle man mit dem Ruf „Schrebergarten-Strebergarten“ aufräumen, ganz ohne Regeln würde es aber nicht funktionieren. „Wir können schon mal längere Partys feiern und haben gewisse Freiheiten, aber die Gärten müssen gepflegt bleiben und als Nutzgarten fungieren.“
Der Gemüseanbau ist ein Hobby
Dass sich gerade bei jungen Leuten ein Trend in Richtung Nachhaltigkeit und Gemüsezucht abzeichnet, findet er gut. „Wenn sie den Gemüseanbau als Hobby sehen, ist das natürlich toll.“ Dieter Niesalla ergänzt, der Geschmack sei nicht zu vergleichen mit den Produkten aus dem Supermarkt. Egal was man anbaue, das Geheimnis sei das Ausreifen, denn Zeit fehle dem oft importierten Gemüse aus dem Supermarkt.
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In seinem Garten lässt sich so einiges finden. Pflaumenbäume, zwei Hochstammkirschen, Süßkirsche für die Vögel, diverse Apfelsorten, Salate, Tomaten, Kartoffeln und vieles mehr. Neu dazu gekommen sind ein Pfirsichbaum und Mirabellen. Doch auch vor exotischen Früchten macht er nicht halt. Kiwigewächse ranken sich um die Rosenbögen auf seinem Gartenweg. „Von denen konnten wir den ganzen Winter über naschen“, sagt er.
Vorsicht vor den Würmern
Dabei kommt man auch noch günstig weg. Die Pacht pro Quadratmeter beträgt in der Scholle 22 Cent pro Jahr. Den Preis für die Früchte zahlt man in der Währung Zeit. Jeden Tag, auch nach seiner Arbeit bei Thyssen-Krupp, fuhr Dieter Niesalla in seinen Garten, um zu gießen. „Meine Frau fragte schon mal: Bist du eigentlich mit deinem Garten verheiratet, oder mit mir?“, erzählt er schelmisch grinsend.
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Das Wässern kann hier schon mal gute zwei Stunden in Anspruch nehmen, Denn: „Die normalen Sprinkler taugen nicht viel bei all meinen Pflanzen.“ Kurzerhand hat er sich eine eigene Gießkonstruktion für den Gartenschlauch gebaut.
Anfängern empfehlen Niesalla und Kaiser deshalb, klein anzufangen und sich über die Verpflichtung im Klaren zu sein. Dankbare Pflanzen seien Kartoffeln. „Die blühen schön und sind idiotensicher“, meint Klaus Kaiser. Auch Salatköpfe, Kohlrabi, Fenchel und Möhre böten sich an. „Tomaten sind schon schwieriger, weil sie so regenempfindlich sind“, sagt er weiter. Und nicht vergessen: „Gemüse am besten immer unter ein Insektennetz, sonst gibt es zu viele Würmer.“