Neukirchen-Vluyn. Nachbarn der stillgelegten Bahntrasse hatten in der NRZ Sorgen über die Reaktivierung der Bahn geäußert. Jetzt möchte die SPD Kontakt aufnehmen.

Das nächste Kapitel bei der Reaktivierung der Niederrheinbahn wird aufgeschlagen. Die SPD und ihr unabhängiger Bürgermeisterkandidat Ralf Köpke wollen jetzt mit den Anwohnern der Bahnstrecke Kontakt aufnehmen und die Thematik aufbereiten.

Nachbarn vom Fränzkesweg hatten kürzlich in der NRZ über ihre Sorgen und ihre Kritik gesprochen. „Wir wollen die Anwohner mitnehmen“, betont Klaus Lewitzki, SPD-Ratsmitglied und in seiner Fraktion der Bahnexperte.

„Es ist immer eine Abwägungssache“, fügt Ralf Köpke hinzu. Er wolle aber mit den Menschen reden. Beiden ist bewusst, dass sie nicht alle Kritiker überzeugen können. Aber: Sie wollen informieren und planen Info-Flyer sowie einen Infoabend mit den Anwohnern.

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„Wir müssen den Pendlern eine zuverlässige Alternative bieten“, betont Lewitzki. Das könne eine Fahrradtrasse nicht ganzjährig bieten.

Die SPD verweist auf moderne Triebwagen

Mit Blick auf die zu erwartende Lärmbelastung sagt er, dass beim VRR künftig keine Neuanschaffung von Dieselfahrzeugen mehr vorgesehen sei. Stattdessen laufe dort die zweite Ausschreibung zur Lieferung und Wartung von sogenannten BEMU-Triebwagen. Das bedeute Battery Electric Multiple Unit, es seien „also Fahrzeuge, die unter Fahrdraht elektrisch angetrieben werden und gleichzeitig einen Akku aufladen, der das Fahrzeug unter Streckenabschnitten ohne Fahrdraht antreibt“, erklärt Lewitzki.

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Mit einem Einsatz sei allerdings erst ab 2026 zu rechnen, sagt er weiter. Köpke und Lewitzki gehen aber ohnehin von einem Zeitraum von rund zehn Jahren aus, bis es zu einer Reaktivierung der Strecke kommen kann. Der Verwaltungsleitung wirft der Ratsherr vor, „zu viel auf Zeit zu spielen“.

Kritik: Die Verwaltung hätte Hilfe annehmen sollen

Lewitzki: „Das wird ein kleiner, feiner, überschaubarer Personenzug.“ Er sieht Fahrzeiten vom Morgen bis in den frühen Abend. Eventuell könnte es seiner Ansicht nach an den Wochenenden spätere Züge geben, was wiederum für das zu entwickelnde Kreativ Quartier auf Niederberg mitsamt Gastronomie interessant werden könnte.

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Dass in der Machbarkeitsstudie die Kosten nach Meinung einiger Fachleute zu hoch angesetzt seien, sieht Lewitzki in der Aufgabenstellung für die Gutachter begründet und wiederholt, dass es seines Erachtens sinnvoll gewesen wäre, die Unterstützung des VRR zur Erstellung der Studie anzunehmen.

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Jetzt müsse die erweiterte Studie auf den Weg gebracht werden, heißt es weiter. Mit Blick auf die Finanzierung sieht der Sozialdemokrat „null Risiko“ bei den Kommunen: 50 Prozent würden „garantiert“ vom VRR getragen. „Da muss was passieren“, unterstreicht Bürgermeisterkandidat Ralf Köpke, der sich überrascht zeigt, „dass von den Grünen nichts kommt“, wie er sagt.