Neukirchen-Vluyn/Moers. Die Bürgermeisterkandidaten der SPD aus Moers und Neukirchen-Vluyn wollen die Niederrheinbahn. Dazu haben sie jetzt eine Firma besucht.
Die Bahn kann kommen. Das steht für die Herren fest, die sich am Freitag in Moers getroffen haben, um die Reaktivierung der Niederrheinbahn zwischen Moers und Neukirchen-Vluyn ein weiteres Stückchen anzuschieben. Die beiden Bürgermeisterkandidaten der SPD, Ibrahim Yetim (Moers) und Ralf Köpke (Neukirchen-Vluyn), sowie Dr. Peter Paic, der in Wesel Landrat werden möchte, zeigen sich zuversichtlich, dass auf der stillgelegten Trasse bald wieder ein Personenzug rollen kann. Yetim: „Wir wollen das Projekt endlich umsetzen.“
Zusammen mit Ralf Köpke habe er der Firma Vossloh einen Besuch abgestattet. „Das Geld ist da, die Firma Vossloh ist auch bereit, das hat sie uns gerade gesagt“, sagt Yetim. Die mögliche Streckenführung tangiert das Firmengelände, daher der Besuch. Das hätte man viel früher machen können, meinen die beiden Kandidaten. Ralf Köpke ärgert sich, dass bisher „nicht mit den Beteiligten gesprochen“ worden sei.
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Und auch Lothar Ebbers, Sprecher Pro Bahn NRW, kritisiert, dass die Stadt Neukirchen-Vluyn bei der Erstellung der Machbarkeitsstudie für die Details den VRR nicht eingebunden habe. Gleichwohl liegt die besagte Studie nun vor, ein standardisiertes Verfahren muss folgen. Mit Blick darauf weist Klaus Lewitzki, SPD-Ratsherr aus Neukirchen-Vluyn, auf einen aktuellen Beschluss des VRR-Verwaltungsrates hin, sich an den Planungskosten für Untersuchungen zu beteiligen.
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Für die Sozialdemokraten aus Moers und aus Neukirchen-Vluyn ist die Bahn seit Jahrzehnten ein Herzensthema. Seit 2006 stehe das Projekt auf der Prioritätenliste des Landes, sagt Köpke, seit 14 Jahren werde nur diskutiert. Köpke: „Das ist unakzeptabel.“ Für den Moerser Ratspolitiker Mark Rosendahl ist klar: „Volkswirtschaftlich ist der Gewinn enorm.“ Der SPD gehe es auch um Mobilität zu günstigen Preisen, das sei Sozialpolitik.
Lewitzki verweist nicht nur auf eine Förderung von bis zu 95 Prozent für die Investitionskosten, sondern zudem auf rund 57.300 Ein- und Auspendler in Moers und rund 16.000 in Neukirchen-Vluyn. „Jeder einzelne, der seinen Pkw stehen lässt, ist ein Gewinn“, betont Peter Paic, der auch von einer „Signalwirkung“ in der Verkehrspolitik spricht. „Das Anliegen möchte ich künftig unterstützen.“