Neukirchen-Vluyn. . Der Rat in Neukirchen-Vluyn hat entschieden, wer die Sportflächen an der Sittermannstraße bekommen soll. Davor ging’s um den Tennisclub RW Vluyn.
Die Entscheidung ist gefallen: Der Stadtrat hat in der Sitzung am Mittwochabend beschlossen, an welchen der beiden Interessenten das Sportgelände an der Sittermannstraße verkauft werden soll. Nach NRZ-Informationen ist der Beschluss mehrheitlich gefasst worden. Ein großer Teil der CDU-Fraktion soll anderer Meinung gewesen sein.
„Das ist unglaublich wichtig für die Entwicklung der Stadt Neukirchen-Vluyn“, sagte Bürgermeister Harald Lenßen am Donnerstag auf Nachfrage der NRZ. Es sei immer klar gewesen, dass an der Stelle nach Aufgabe des Fußballgeschehens ein hochwertiges Wohngebiet entwickelt werden sollte.
Bringverkehr zu Kita und zur Schule wird entzerrt
Wegen der Verkehrssituation auf der Sittermannstraße habe man sich durchgerungen, der eher lockeren Bebauung zuzustimmen, sagte Lenßen, ohne auf weitere Details einzugehen. Nur so viel: Wo sich derzeit die Gastronomie befindet, soll es Geschosswohnungsbau geben, „um den Bedarf an bezahlbarem Wohnraum zu decken“.
Darüber hinaus werde der Bringverkehr zu Kita und zur Schule entzerrt, weil auf einem Teil der veräußerten Fläche zusätzliche Parkflächen entstehen sollen. Der Verkaufserlös werde zur Gegenfinanzierung der zentralen Fußballanlage beitragen, erinnerte Lenßen.
CDU beantragt Abstimmung über einzelne Forderungen
Im öffentlichen Teil der Sitzung hatte sich der Rat zuvor mit dem Anliegen nach §24 der Gemeindeordnung NRW des Tennisclubs Rot-Weiß Vluyn befasst. Dieser hatte Aspekte zum Lärmschutz und zur Eintragung von Schallschutzflächen ins Grundbuch sowie die Verpachtung eines kleinen Areals zur Tennisplatzerweiterung beantragt (die NRZ berichtete).
Die CDU-Fraktion mochte sich offensichtlich der von der Verwaltung empfohlenen Ablehnung nicht anschließen und beantragte, dass sich der Rat mit jeder einzelnen Forderung des Tennisclubs befassen möge. Dem wurde mit Unterstützung von Bündnis 90 / Die Grünen und dem Einzelvertreter der Piraten zugestimmt.
Keine Entscheidung zu Schallschutzflächen
Dass die Abstandsflächen zwischen Sport und Wohnen durch ein Lärmschutzgutachten zu ermitteln seien, ist zwar gemäß Baugesetzbuch ohnehin Teil der Bauleitplanung, gleichwohl wollten CDU, Grüne und Piraten dem Punkt des Bürgerantrages zustimmen, die anderen Fraktionen enthielten sich aus besagtem Grund.
Keine Entscheidung gab es zum Vereins-Wunsch, Schallschutzflächen vor dem Verkauf des Grundstücks dinglich im Grundbuch einzutragen. Die CDU argumentierte unter anderem mit der Vermeidung von Klagen, von der SPD kam der Hinweis, dass man – bei allem Verständnis für das Anliegen – im Anschluss nicht mehr über den Verkauf beschließen könne. Man einigte sich auf eine Protokollnotiz.
Mehrheitlich ablehnt gegen die Stimmen von CDU und Piraten wurde hingegen der Vorstoß des Tennisclubs, die Stadt möge dem TC ein Grundstück verpachten, so dass der seine Tennisplatzanlage optional erweitern kann. Man sehe gesamtstädtisch die Notwendigkeit nicht, hieß es. Und dass die Fläche Teil des ausgeschriebenen Grundstücks sei und man sich womöglich regresspflichtig mache.