Moers/Rheinhausen/Rheinberg. Um trotz Kontaktverboten über Ostern mit ihren Gläubigen in Kontakt zu bleiben, werden die evangelischen Kirchen in Moers und Umgebung kreativ.

Kein gemeinsames Beten, kein Abendmahl, keine gemeinsame Feier – wegen Corona bleiben die Kirchen auch über die Ostertage geschlossen. „Da es für uns das wichtigste Fest ist, ist es sehr einschneidend“, erläutert Wolfram Syben, Superintendent des evangelischen Kirchenkreises Moers. In den Gemeinden werde nun mit viel Kreativität versucht, das zu ersetzen, was für Kirche so typisch ist: Das Miteinander.

Online-Gottesdienste gibt es auch zu Ostern

Vor allem die digitalen Möglichkeiten schöpfen die Gemeinden derzeit aus. Online-Gottesdienste sind zwischen Rheinhausen und Rheinberg mittlerweile Usus und auch an den Feiertagen wird es sie geben. An Ostersonntag wird sogar Superintendent Wolfram Syben das Wort an die Gläubigen richten (10 Uhr, unter www.kirche-moers.de).

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„Es geht natürlich um Corona“, verrät er schon vorab, schließlich nehme jeder Gottesdienst immer Bezug auf die Situation in der er gefeiert werde. Allerdings käme auch die „ausgesprochen schwierige Situation“ jetzt gerade „sehr deutlich in den Evangelien von Kar-Freitag und Ostersonntag zum Ausdruck.“

In Moers-Kapellen wird ein Musical geprobt

Auch abseits von Gottesdiensten und Andachten, tut sich viel in den Gemeinden. Nicht nur, aber auch online: So organisiert etwa die sehr musikalische Gemeinde Moers-Kapellen über die Osterferien die Proben für ein Musical digital. Basierend auf einer Geschichte aus dem Alten Testament geht es um den Soldaten Naaman, der Lepra bekommt und geheilt wird. Das passt inhaltlich sowohl zur Corona-Situation als auch zu Ostern. „Ostern ist ja das Fest der Auferstehung und der Hoffnung“, erläutert Pastor Thomas Koch.

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Für die Proben nimmt Kantorin Annelie Herrmann gemeinsam mit ihrer Familie Videos auf, die ablaufen wie eine Chorprobe: In jedem Video wird ein Lied mit einer kleinen Chroreographie vorgestellt und virtuell geübt, jeden Tag etwa eine halbe Stunde. „Wenn wir es in der Gemeinde einüben würden, würden wir es mit dem Kinderchor und dem Jugendchor machen“, erläutert Pastor Thomas Koch. Durch die digitalen Umstände könnten nun aber auch ganze Familien mitmachen – oder jeder andere, der Lust hat. Aufgeführt werden soll das fertige Stück aber erst, wenn die Coronakrise vorbei ist, bei einem großen Wiedersehensfest.

Ostergrüße, Telefon-Gottesdienst und "Hoffnung to go"

Und auch analog legen die Gemeinden sich für ihre Mitglieder ins Zeug. So gibt es – ebenfalls in Kapellen – vor der Kirchentür „Hoffnung to go“, kleine Mut machende Bibelverse, die Konfirmanden gestaltet haben. Jeder der vorbei geht, darf sich welche für Ostern mitnehmen. In Rheinkamp arbeitet das Pfarrteam unter Hochdruck daran, in jeden der rund 7400 evangelischen Haushalte einen Ostergruß zu entsenden. „Somit wollen wir, wenn wir uns schon nicht in Gottesdiensten sehen, ein Zeichen der Hoffnung und für Mut geben, damit wir merken, dass wir trotz Distanz zueinander gehören und füreinander einstehen“, erklärt Pfarrerin Dorothea Mathies.

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Im Kamp-Lintforter Stadtteil Hoerstgen gibt es am Ostersonntag wiederum eine andere, besondere Form des Gottesdienstes: Schon früh morgens können die Gläubigen im Gemeindehaus anrufen (02842/92 86 587) und einen etwa fünfminütigen Mini-Ostergottesdienst abrufen. Zu hören gibt es dabei die Hoerstgener Glocken, einige österliche Worte, das Orgelspiel von Kirchenmusikerin Annette Lubenow und den Hoerstgener Kirchenchor.

Ostergeläut feiert den Sieg des Lebens

Als eine weitere „besondere akustische Möglichkeit“, benennt Superintendent Wolfram Syben das tägliche, viertelstündliche ökumenische Geläut – außer an den stillen Tagen jeweils ab 19.30, bzw. in Neukirchen-Vluyn schon um 19.05 Uhr. Zwar entscheiden die Kirchen selbst, ob sie einstimmen wollen, erläutert Syben, „als Kirchenkreis werben wir dafür, das auch zu tun.“ Aus den Reihen der Gläubigen käme viel positive Resonanz dafür, da sie so merkten, dass sie nicht allein seien.

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Am Ostersonntag wird es zudem zwischen 9.30 und 9.45 Uhr ein großes Ostergeläut geben, ausgerufen durch die evangelische Landeskirche und die katholischen Bistümer. Es soll die österliche Freude über den Sieg des Lebens über den Tod zum Ausdruck bringen.

Dann gehen die Gottesdienste in den Gemeinden online:

Kirchenkreis Moers-Gottesdienst: Ostersonntag (Superintendent Wolfram Syben), 10 Uhr unter www.kirche-moers.de

Budberg, Orsoy und Rheinberg: Ostersonntag, 10 Uhr unter www.kirche-rheinberg.de

Lintfort: Gründonnerstag, Karfreitag und Ostersonntag, 10 Uhr unter https://kirche-lintfort.de/

Kapellen: Karfreitag und Ostersonntag, 9 Uhr unter www.kirche-in-kapellen.de/

Moers-Asberg: Karfreitag und Ostersonntag, 10 Uhr unter www.gemeinde15.net

Moers-Hochstraß:Karfreitag und Ostersonntag, 8 Uhr unter www.evk-hochstrass.de

Moers-Scherpenberg: Karfeitag und Ostersonntag, 9 Uhr unter www.ev-kirche-scherpenberg.de

Schwafheim: Karfreitag und Ostersonntag, 10 Uhr unter www.dorfkirche.net

Homberg und Essenberg Hochheide: Gründonnerstag, Karfreitag und Ostersonntag, 10 Uhr unter www.kirche-moers.de/gottesdienste

Rheinhausen Erlöserkirche und Christuskirche: Gründonnerstag, Karfreitag, Ostersonntag, 10 Uhr unter www.kirche-moers.de/gottesdienste, außerdem gibt es hier Gründonnerstag, 10 Uhr, einen Kindergottesdienst und Karsamstag bereits ab 10 Uhr die Osternacht

Rheinhausen Friedenskirche: Karfreitag und Ostersonntag, jeweils 9.30 Uhr live unter www.kirche-moers.de/gottesdienste

Gemeinsamer Gottesdienst im Gemeindeverband Rheinhausen (Rheinhausen-Christuskirchengemeinde, Rheinhausen-Erlöserkirchengemeinde, Rheinhausen-Friedenskirchengemeinde, Friemersheim, Rumeln-Kaldenhausen): Ostermontag, 10 Uhr unter www.kirche-moers.de/gottesdienste