Moers. Jetzt hat Moers den achten Kandidaten für die Bürgermeisterwahl: Der parteilose Markus Helmich sagt seiner Konkurrenz den Kampf an.
Der Stimmzettel bei der Bürgermeisterwahl in Moers wird immer länger. Am Dienstag hat der parteilose Marketingberater Markus Helmich seine Kandidatur für die Wahl am 13. September bekannt gegeben. Helmich ist Bewerber Nummer acht. Er wolle die Stadt mit pragmatischen Entscheidungen nach vorne bringen, schreibt er in einer Pressemitteilung.
Markus Helmich, dreifacher Vater und ehrenamtlicher Geschäftsführer des Presseclubs Niederrhein, geht mit dem Slogan in den Wahlkampf: „Moers – eine Stadt für alle!“ Die Grafenstadt sei eine der attraktivsten und pulsierendsten Städte am Niederrhein, erklärt er weiter. Doch es mehrten sich die „großen und kleinen Baustellen“, die Politik löse viele Probleme nicht, es gebe Ideenlosigkeit in der Wirtschaftspolitik, ungelöste soziale Themen, Stagnation. Zwar stimme die Infrastruktur, räumt Helmich ein. Doch Moers müsse auch die Gewerbesteuer senken, um attraktiver für Unternehmen zu werden. Mindereinnahmen würden durch Firmenzuzüge ausgeglichen. Darüber hinaus fordert er den Abbau von Bürokratie. Baugenehmigungen etwa seien zu zeitintensiv.
Steinstraße mithilfe einer Überdachung wetterunabhängig machen
Markus Helmich beschäftigt sich auch mit der Einkaufsstadt Moers. So schlägt er vor, die Steinstraße mithilfe einer Überdachung wetterunabhängig zu machen. Gründern solle die Stadt im ersten Jahr die Miete subventionieren, für Samstage und verkaufsoffene Sonntage solle es ein Ein-Euro-Shopping-Ticket geben. Auf Helmichs Liste stehen außerdem der Ausbau des Frauenhauses, die Unterstützung der Tafel, der Bau einer Jugendherberge, damit Familien in Moers günstig Urlaub machen können, der Ausbau der Spielplätze, nächtliche Radarkontrollen und mehr Streifen.
Beim Thema Klimaschutz lehnt Helmich „Hysterie“, wie er es nennt, ab. Stattdessen müsse es mehr „grüne Inseln“ für die Innenstadt geben, ein Shopping-Ticket, das der Geschäftswelt diene und den Individualverkehr beschränke.
„Meine Konkurrenten müssen sich warm anziehen“
Markus Helmich zeigt sich gelassen angesichts des Umstandes, dass er einer von acht Bewerbern für den Chefposten im Rathaus ist. Er habe ein gutes Team, auch seien „die nötigen Mittel vorhanden“, sagt der 54-Jährige auf Nachfrage. Eine Mannschaft bediene soziale Medien wie Facebook und Instagram, nächste Woche werde seine Internet-Seite online gehen. Helmich will auch an „Orte und Zonen mit Problemen“ einladen und dort mit Bürgern reden: „Ich habe mir die Kandidatur reiflich überlegt und den Wahlkampf gut geplant. Meine Konkurrenten müssen sich warm anziehen.“
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Außer Helmich wollen in 208 Tagen folgende Kandidaten Bürgermeisterin beziehungsweise Bürgermeister von Moers werden: Amtsinhaber Christoph Fleischhauer (CDU), erster stellvertretender Bürgermeister Ibrahim Yetim (SPD), Diana Finkele (für die Grünen), Dino Maas (FDP), Claus-Peter Küster (Grafschafter), Torsten Gerlach (parteilos), Renatus Rieger (AfD, Absicht bekundet). Gabi Kaenders (Linke) hat die Kandidatur zurückgezogen.