Neukirchen-Vluyn. Der Eigentümer des Hochhauses am Vluyner Nordring 59 in Neukirchen-Vluyn bleibt dabei: Er will sanieren. Aber zunächst möchte er noch abwarten.

Der Eigentümer des Hochhauses am Vluyner Nordring 59 gibt weiterhin an, das Gebäude sanieren zu wollen. David Willis, der Kopf der besitzenden Gesellschaft, ist am Mittwochmorgen zu einer Stippvisite nach Neukirchen-Vluyn gekommen. Mit dabei: sein Anwalt Ulrich Ide aus Hamburg und ein Brandschutzexperte.

Nachdem sich die Herren zusammen mit Vertretern der Stadtverwaltung ihren Besitz angeschaut hatten, ging es zum Gespräch ins Rathaus.

Das Resultat: Willis & Co bleiben bei ihrer Ankündigung, die Immobilie komplett sanieren zu wollen. Warum sie damit nicht längst fertig sind? Ende 2016 war mal angegeben worden, im August 2017 alle Wohnungen saniert zu haben.

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„Es gab eine Baustoppverfügung der Stadt“, erinnern Willis und Ide. Nachdem die Baukolonnen gerade angefangen hätten. Es würde Asbest austreten, hieß es damals. Man wisse, dass die Fassade asbesthaltig ist, sagt Ide. Das sei aber unproblematisch, nur teurer in der Sanierung. Und: „Die Asbestbelastung der Fußböden bestreiten wir.“

Ana Cristobal von der städtischen Bauaufsicht verweist derweil darauf, dass ein Schadstoffgutachten hätte erstellt werden müssen. Damit hätte man Gewissheit über diesen Umstand, so die Botschaft. Cristobal: „Das liegt aber bis heute nicht vor.“

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Nun kündigen Willis und Ide an, dass sie alle Gutachten, die für den Bauantrag und in der Folge die Baugenehmigung notwendig sind, einreichen würden.

Ein Bauzeitenplan wird erstellt

Aber nicht sofort. „Wir warten, bis die Sanierungssatzung aufgestellt ist“, sagt Ide. Die soll voraussichtlich im März des kommenden Jahres vorliegen, bestätigt Bürgermeister Harald Lenßen. Ulrich Ide: „Dann wissen wir, was wir machen dürfen.“ In der Sanierungssatzung wird festgelegt, wie das Gebiet aufgewertet werden kann.

Womöglich könnte das der Satzung vorausgehende Gutachten eine Rückbau- oder eine Instandsetzungsverfügung empfehlen. Gegen eine Abrissverfügung werde man gerichtlich angehen, sagt Ide.

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Parallel zu diesen Arbeiten des damit von der Stadt beauftragten Planungsbüros soll jetzt ein Bauzeitenplan erstellt werden. Das kündigt der Anwalt an. Allerdings werden darin keine finalen Zeiten für die Fertigstellung der Sanierung genannt, sondern Ablaufzeiten, also wie viele Wochen oder Monate für welche Schritte eingeplant sind. Aber: „Er wird so konkret sein, dass man uns später daran festhalten kann“, sagt Rechtsanwalt Ide.

Hochhaus-Eigentümer will keinen Teilabriss

Nicht diskutierbar scheint ein partieller Rückbau. „Ein Teilabriss wird nicht in Erwägung gezogen“, sagt Ide. Und David Willis gerät geradezu ins Schwärmen, als er von seiner Idee erzählt, altengerechtes Wohnen anzubieten und Ärzte in Erdgeschoss und Flachbau anzusiedeln.

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David Willis und Ulrich Ide geben zu, dass es Kommunikationsschwierigkeiten mit der Stadt gegeben habe. Sie beklagen auch einen Verlust von 800.000 Euro an Materialkosten für Fenster und Baustoffe. Beide wollen aber jetzt nach vorn schauen.

Und der Bürgermeister? Glaubt er an einen positiven Verlauf? „Wenn ich die letzten drei Jahre Revue passieren lasse, fällt mir das sehr schwer“, sagt Lenßen.

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