Neukirchen-Vluyn. . Nachbarn fragen sich, warum es mit der Sanierung am Vluyner Nordring nicht weitergeht. Auf mehrfache NRZ-Nachfrage äußern sich die Eigentümer.
- Die Nachbarn vom Vluyner Nordring fragen sich, warum es mit den Sanierungen nicht weitergeht
- Die Eigentümer des Hochhauses erklären, dass bis August 2017 alles fertig sein soll
- Die Peach Property Group, der die anderen Häuser in diesem Bereich gehören, will auch mit der Sanierung beginnen
Die Nachbarn rund um den Vluyner Nordring wundern sich. Hatte da nicht mal jemand gesagt, dass die ehemaligen Nau-Häuser saniert werden sollen? Es passiere aber nichts. Oder zumindest so wenig, dass es kaum auffällt. Im Hochhaus, dem so genannten Turm, sind augenscheinlich zwei Personen damit beschäftigt, den Müll aus dem Gebäude zu schaffen. Mehr Personen werden dort gemeinhin nicht gemeinsam arbeitend gesehen.
Das Hochhaus ist im Frühjahr dieses Jahres von einem Mülheimer Unternehmen gekauft worden, nach Umfirmierungen hat die zuständige Gesellschaft jetzt ihren Sitz in Dortmund. Dort jemanden zu erreichen, der Auskunft über den Stand der Sanierungen geben kann oder möchte, gestaltet sich schwierig. Transparenz sieht anders aus. Am Donnerstagnachmittag gab es dann eine Auskunft von David Willis, dem Gründer der Global Foundation Europe B.V.
Zwei Leute tragen „sehr viel Müll“ aus dem Haus
Willis bestätigte, dass derzeit zwei Personen damit beschäftigt sind, den Müll aus dem Gebäude zu bringen. „Da war viel Müll“, sagt Willis, etwa 30 bis 40 Container.
Man habe auch alle Heizungen entfernt. Darüber hinaus sei die Elektroinstallation erneuert worden. Ein Stammkabel für die Elektrizität sei gelegt worden. Kosten: 165 000 Euro. Diese Maßnahmen sind freilich von außen wenig sichtbar. Was auffällt, sind zugemauerte Balkone und zersprungene Fenster. Man habe alles dicht gemacht, damit niemand ins Gebäude eindringen und Material stehlen kann, erklärt Willis. Und die Fenster sollen jetzt ersetzt werden.
Bürgermeister ist nicht glücklich über die Kommunikation
In den unteren drei Etagen sollen die Fenster bis Februar eingesetzt sein. „Im Januar haben wir zwei bis drei Apartments fertig, die sich die Stadt angucken kann“, kündigt David Willis an.
Bei dem Arbeitstempo, das bisher zu beobachten ist, erscheint das ebenso sportlich wie die Aussage, dass bis August 2017 alle 64 Wohnungen im Hochhaus fertig saniert sein sollen. Bürgermeister Harald Lenßen hat sich zu der Aussage hinreißen lassen: „Wenn die so weitermachen, dann wird das Haus bis 2040 nicht fertig sein.“
Glücklich ist auch er nicht mit der Kommunikation, hatte er doch vor der Ratssitzung um Informationen gebeten und – natürlich möchte man sagen – nicht bekommen.
Die Grundsteuer ist bezahlt, die Baustelle abgezäunt
Gleichwohl sei die Schamgrenze für ihn noch nicht überschritten. Die städtischen Forderungen seien im wesentlichen beglichen, Grundsteuer bezahlt, die Baustelle abgezäunt. Aber: Man behalte das Geschehen im Blick. Lenßen: „Irgendwann werden die die Stadt brauchen, wenn es um Bauabnahmen oder den Brandschutz geht.“
Derweil kündigt auch die Peach Property Group auf Nachfrage der NRZ an, mit der Sanierung ihrer Gebäude an der Humbold-/Leibnizstraße/Vluyner Nordring zu beginnen. An vier Häusern sollen Eingangsbereiche und Treppenhäuser saniert werden. In einem ersten Schritt sollen 20 Wohnungen hergerichtet werden. Gleichzeitig wolle man an den Außenanlagen, den Fassaden arbeiten. „Die ersten Bauarbeiten werden kurzfristig beginnen“, sagte eine Sprecherin. Wohl noch in diesem Jahr.