Neukirchen-Vluyn. Ein Punkt im klimafreundlichen Mobilitätskonzept sind Fahrradstreifen statt Parkplätze an der Niederrheinallee. Der Werbering sieht Gefahren.

Die Ankündigung, dass an der Niederrheinallee in Vluyn Parkplätze zugunsten so genannter Angebotsstreifen für Radfahrer wegfallen sollen, sorgt weiter für Reaktionen. Bürgermeister Harald Lenßen hatte diese Maßnahme Ende Juli im NRZ-Gespräch über den Klimanotstand und die Folgen vorgestellt.

Nachdem sich daraufhin bereits die ADFC-Ortsgruppe und die beiden Heimat- und Verkehrsvereine zur klimafreundlichen Mobilität geäußert hatten, meldet sich jetzt der Werbering zu Wort. Er wehrt sich dagegen, dass an der Niederrheinallee in Vluyn „zahlreiche Parkplätze wegfallen“ sollen, wie es heißt.

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„Das klimafreundliche Verkehrskonzept zeigt viele positive Ideen und der Vluyner Ortskern wird hiervon sicher profitieren“, sagt Werbering-Geschäftsführer Markus Meyer. „Die Parkplätze im Zentrum jedoch sind von entscheidender Bedeutung für den Handel – weniger Parkplätze bedeuten weniger Kunden.“ Deshalb lehne es der Werbering entschieden ab, dass diese wegfallen.

Der stationäre Handel hat es schwer

Der stationäre Handel habe es schwer genug, betont der Geschäftsführer mit Blick auf die größeren Städte und die Konkurrenz durch das Internet. Aus seiner Sicht riskiert man mit dem Wegfall der in Rede stehenden Parkplätze die Zukunft des Ortsteils.

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In Vluyn könne man vieles unkompliziert erledigen, beispielsweise auf der Durchfahrt, ohne Parkplatzsuche und ohne Gebühren, gibt Meyer zu bedenken.

Für den stellvertretenden Vorsitzenden des Werberings, Jan-Christian Schneider, ist klar: „Weniger Parkraum vernichtet Umsatz – und so manches Geschäft wirtschaftet schon sehr knapp! An einer solchen Planung hängen persönliche Existenzen, das muss die Stadt bedenken.“

Der Werbering möchte andere Lösungen

Der Werbering möchte nicht das nachhaltige Verkehrskonzept per se ablehnen. Aber an der Parkplatzfrage im Vluyner Ortskern entzündet sich seine Kritik. Weiter wird betont, dass das für die ganze Stadt entwickelte Konzept nicht daran scheitern werde, „an ein oder zwei Punkten andere Lösungen zu finden“. Die Parkmöglichkeiten entlang der Niederrheinallee scheinen für die Interessenvertretung nicht verhandelbar.

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Anders als die Befürworter der Angebotsstreifen oder der Radwege sieht der Werbering sogar Vorteile, insbesondere darin, dass an der Einmündung zur Pastoratsstraße geparkt wird: Je enger das Verkehrsgewusel, desto weniger Unfälle passierten. Ohne parkende Autos werde die Straße breiter – und die Durchfahrtsgeschwindigkeit dürfte steigen. Der ADFC hatte zuletzt die zu geringe Breite der geplanten Schutzstreifen kritisiert.