Neukirchen-Vluyn. Die beiden Heimat- und Verkehrsvereine wollen den öffentlichen Personennahverkehr verbessern. Auch der ADFC hat Vorstellungen vom Klimaschutz.
Die hiesige ADFC-Ortsgruppe kritisiert den Vorschlag, auf der Niederrheinallee in Vluyn für Radfahrer so genannte Angebotsstreifen in der vorgesehenen Art einzurichten. „Gemäß Mobilitätskonzept sollen an der Niederrheinallee die Parkmöglichkeiten am Straßenrand von der Kulturhalle bis Aldi entfallen und auf jeder Seite Angebotsstreifen (Radfahrschutzstreifen) jeweils in einer Breite von 1,25 m auf die Fahrbahn aufgebracht werden“, schreibt der ADFC-Vorsitzende Karl-Heinz Degen.
Über den generellen Sachverhalt hatte Bürgermeister Harald Lenßen Ende vergangener Woche informiert (die NRZ berichtete).
Die Breite von 1,25 sowie die Sicherheitszone zum ruhenden Verkehr von 0,25 Metern seien „völlig unzureichend“, heißt es weiter in der Kritik des ADFC. Aus Sicht des Fahrradclubs erfüllen die Schutzstreifen „nicht die Anforderungen an eine Radverkehrsinfrastruktur, auf der Menschen aller Altersgruppen und Nutzertypen zügig, sicher und komfortabel Rad fahren“ könnten. Sie sollten demnach nur als vorübergehende Lösung umgesetzt werden.
Wie Karl-Heinz Degen weiter sagt, sollen Schutzstreifen aus Sicht des ADFC nur auf Straßen mit geringem Verkehr, niedrigen Geschwindigkeiten und in Verbindung mit einem absoluten Halteverbot eingesetzt werden. Für den ADFC ist klar, dass sie für die Niederrheinallee mit einem Verkehrsaufkommen von etwa 9000 Fahrzeugen täglich und einer Vielzahl von Ladenlokalen mit Lieferverkehr ungeeignet seien.
Die Vereine haben klare Vorstellungen
Auch die Heimat- und Verkehrsvereine (HVV) aus Neukirchen und Vluyn lassen sich zum Mobilitätskonzept ein, das nach den Sommerferien in den politischen Gremien diskutiert werden soll. Beide Vereine hatten sich im Arbeitskreis Mobilität engagiert und sich in diesem Rahmen mit der Sachlage befasst.
Wie es heißt, haben sie mit einem Schreiben an die Stadtverwaltung und das mit dem Konzept beauftragte Büro „die Gelegenheit ergriffen, noch einmal auf mögliche Lücken im Gutachten und auf die dringend nötige Priorisierung der Aktivitäten“ hinzuweisen. Die zwei HVV beziehen sich auf eine inhaltliche Präsentation des Büros, wenn sie sagen, dass sich die Pendlerzahlen für Neukirchen-Vluyn seit 2004 um 30 Prozent gesteigert haben.
Der ÖPNV braucht mehr Aufmerksamkeit
Der ÖPNV habe nur wenig Aufmerksamkeit erhalten. Für die Heimatvereine ist klar: „Die Forderung nach Wirtschaftlichkeit des ÖPNV des Kreises Wesel wird unseres Erachtens nach in näherer Zukunft zur Austrocknung des ländlichen ÖPNV und damit zu einer Erhöhung des Pkw-Verkehrs führen.“
Der vorliegende Entwurf eines Verkehrsplanes für Neukirchen-Vluyn bietet ihrer Ansicht nach keine aufgabengerechte Trennung zwischen den Aktivitäten, die von Stadt, Kreis, Land und Bund durchgeführt werden müssen. „In seinem städtischen Verkehrsplan sollte sich die Stadt auf die Projekte beschränken, die in der Eigenregie der Stadt liegen und auch von ihr initiiert und gesteuert werden können“, heißt es weiter.
Die Vereine haben klare Vorstellungen, welche Rahmenbedingungen zu berücksichtigen sind. Sie regen die Einrichtung eines weiteren Arbeitskreises an. Thema: Mobilität.