Neukirchen-Vluyn. . Das Fahrradfahren in Neukirchen-Vluyn soll mit Hilfe eines Mobilitätskonzepts optimiert werden. Auch auf regionalen Radwegen soll sich etwas tun.
An einem goldenen Herbsttag wie diesem schwingen sich Pressesprecher Frank Grusen und Klimaschutzmanager Stephan Baur gerne noch mal auf ihre Drahtesel. Vom Rathaus geht es direkt zur Halde Norddeutschland und dort auf die Baumkreisroute. Der idyllische Weg ist bei vielen Fahrradfahrern beliebt – ganz im Gegensatz zu anderen Strecken in Neukirchen-Vluyn.
Den Handlungsbedarf hat auch die Stadt erkannt und unter anderem deswegen eine Bürgerbefragung zum Mobilitätskonzept ins Leben gerufen, die am vergangenen Freitag geendet ist. Die 1500 Besucher und 4000 Beteiligungen haben Grusen überrascht: „Die Beteiligung war erstaunlich hoch im Vergleich zu anderen Bürgerbefragungen. Das Thema scheint den Leuten unter den Nägeln zu brennen.“
In einem Workshop am Montag, 8. Oktober, werden Politik, Verwaltung, Schulen und verschiedene Vereine die Ergebnisse aufbereiten und entsprechende Maßnahmen daraus ableiten.
Die Menschen sollen gut von A nach B kommen
Wie lang es dauert, bis die ersten positiven Veränderungen eintreten werden, kann Grusen noch nicht sagen. Er betont jedoch: „Bei momentanen Straßenbauarbeiten guckt man schon jetzt auf die Radfahrer.“ Ein gutes Beispiel sei die vormals sehr enge Ernst-Moritz-Arndt-Straße, auf der im Rahmen von Umbauarbeiten ein komfortabler Radweg entstanden sei. Dennoch müsse sich in Zukunft mit Hilfe des Mobilitätskonzeptes grundlegend etwas ändern, um das von Baur wie folgt formulierte Ziel umsetzen zu können: „Die Menschen sollen unkompliziert und auf guten Wegen von A nach B kommen.“
Noch mehr Handlungsspielraum gewinnt das Mobilitätskonzept durch die vom RVR initiierte Teilraumkonferenz, die bereits im Juni stattgefunden hat und ein weiteres Mal für Oktober geplant ist. „So sollen die regionalen Radwege zwischen den Städten optimiert werden“, erklärt Baur. Mit Zustimmung der Kommunalräte könne der RVR an das Land treten und um Unterstützung werben. „Wir hoffen, dass Ende 2019 die entsprechenden Maßnahmen verabschiedet werden können“, so Baur.
Bis dahin kommen vor allem touristische Fahrradfahrer in Neukirchen-Vluyn auf ihre Kosten. Nach den Kreisen Kleve und Viersen stellt der Kreis Wesel im Frühjahr nun ebenfalls ein neues Knotenpunktsystem fertig, das durch die nummerierten Kreuzungen eine Routenplanung deutlich einfacher macht. Ein echter „Meilenstein“, wie Grusen betont. Auch die riesige Nachfrage nach den sechs neuen Radwanderkarten zeigt vor allem eines: Die Lust aufs Radfahren in Neukirchen-Vluyn ist groß. Selbst im Herbst.