Neukirchen-Vluyn. . Am Montagabend hat es die letzte der vier Bürgerversammlungen in Neukirchen-Vluyn gegeben. Bei der Diskussion um das Hochhaus gab es auch Unmut.
Bei der letzten der vier Bürgerversammlungen am Montagabend in der Kulturhalle in Vluyn standen erwartungsgemäß auch das Hochhaus am Vluyner Nordring 59 und die angrenzenden Hochbauten im Fokus. Und man hat gemerkt: Bürgermeister Harald Lenßen hatte sich schon für seinen Vortrag noch eingehender auf diese Thematik vorbereitet als bei den anderen drei Versammlungen.
Er sprach über das Zwangsversteigerungsverfahren im Jahr 2014, über die Bemühungen der Stadt, den schäbigen Turm zu erwerben, sowie über den Stand der Sanierung und Vermietungen der Peach-Property-Immobilien am Kiefern-/Ulmenweg.
Zudem berichtete er über die erhoffte erneute Zwangsversteigerungs des Turms in diesem Jahr, über Grundlagen für die geplante Sanierungssatzung, die für das Gebiet rund um den Vluyner Nordring ausgewiesen werden soll, und über eine mögliche Zeitschiene. Ab 2021 könne man mit einer Umsetzung rechnen.
Alle haben sich vorbereitet
Aber auch Günter Broschk hatte sich auf die Bürgerversammlung vorbereitet. Er wohnt an der Humboldtstraße in direkter Nachbarschaft zu den Hochbauten und hat in der jüngeren Vergangenheit mehrfach öffentlich Kritik an Politik und Verwaltung geübt, die aus seiner Sicht nicht ausreichend tätig werden.
In der Fragestunde führte er umfassend aus, ab wann Immobilien als Schrottimmobilien gelten und welche Schritte die Stadt aus seiner Sicht ergreifen kann. „In den letzten zehn Jahren geht es rapide bergab“, bemängelte Broschk. Im folgenden benannte er als Rechtsinstrumente unter anderem den Erlass einer Sanierungssatzung und Aspekte wie Nutzungsuntersagungen und dergleichen mehr.
Große Unterstützung aus den Reihen der Zuhörer bekam er allerdings nicht. „Wann kommen Sie auf den Punkt?“, rief einer und auch an anderer Stelle wurden die Gäste unruhig. Dann wiederholte der Bürgermeister einige seiner Ausführungen. Natürlich seien die Gebäude zur Sanierung leergezogen. „Weil die so nicht vermietbar sind“, sagte er über die Gebäude im Nordportfolio der Peach Property. Für 2019 habe die Eigentümerin 80 bis 100 Wohnungen zur Sanierung angekündigt.
Radwege sind auch ein wichtiges Thema
Am Ende gab es sogar ein wenig Beifall. Dass die Situation rund um den Turm für niemanden befriedigend ist, wurde ebenso deutlich.
Weiteres wichtiges Thema: die Nieper Straße. „Das ist für Fahrradfahrer eine Selbstmordstrecke“, sagte ein Bürger. Die Nieper wollten seit Jahren einen Radweg, sagte Lenßen. Baulastträger ist Straßen NRW. Lenßen: „Der Landesbetrieb zieht sich aus der Verantwortung.“ Man habe nun zumindest einen alternativen Radweg über die Wirtschaftswege ausgeschildert. „Für mich ist das Thema aber nicht vorbei“, sagte Lenßen.
Die Sicherheit von Radfahrern merkte auch ein anderer Bürger an. Ihm ging es um die Niederrheinallee in Vluyn. „Da hat man Glück, wenn man überlebt“, hieß es. An dem Punkt konnte ihm die Stadtspitze allerdings keine Hoffnung auf eine Änderung machen.