Moers. . Ein halbes Jahr nach Fertigstellung der Häuser an der Kaistraße wird zum 1. Januar 2019 der vermutlich erstaunlichste Leerstand in Moers beendet.

Es ist der vermutlich erstaunlichste Leerstand in Moers: Vor einem halben Jahr sind die Mietshäuser auf dem früheren Zunker-Gelände an der Kaiserstraße in Vinn fertiggestellt worden. In den Briefkästen steckte schon Werbung eines Pizza-Service. Was bislang fehlt, sind die Bewohner. Das wird sich nun ändern. Tatsächlich sind die Wohnungen ab 1. Januar bezugsbereit.

Wie Immobilienmakler Paul Sigmund auf Anfrage sagte, sind fünf der 17 Häuser vermietet und drei weitere reserviert – allesamt zum Jahresbeginn. Die übrigen Wohnungen befinden sich weiter in der Vermarktung.

Dass die fertige Siedlung überhaupt so lange leer stand, lag, wie berichtet, an der Komplexität der Mietverträge. Da jedes Haus eine Photovoltaikanlage betreibt, seien die Mieter nicht nur Nutzer ihres eigenen Stroms, sondern auch Nutznießer der Erträge des überschüssigen Stroms, den sie ins allgemeine Netz einspeisen. Standardverträge habe man nicht verwenden können, „da waren tiefgründige steuer- und mietvertragsrechtliche Fragen zu klären“, so Sigmund.

Dort sind Miet- und Steuerrecht nicht so kompliziert

Volker Wessels, das zweitgrößte Bauunternehmen der Niederlande, habe schon mehr als 800 solcher Häuser errichtet – allerdings in seinem Heimatland. Dort, erklärt Paul Sigmund, seien Miet- und Steuerrecht längst nicht so kompliziert. Die Fertighäuser in Moers sind die ersten ihrer Art diesseits der Grenze und ein Vorzeigeprojekt. Trotz der Anlaufschwierigkeiten will sich Volker Wessels damit auch in Deutschland auf dem Markt etablieren.

Die neu geschaffene Straße im hinteren Teil des Grundstücks wird übrigens nach der österreichischen Kernphysikerin Lise-Meitner-Straße heißen.