Kamp-Lintfort. Der stückweise Abriss der Hochhäuser kostet vier Millionen Euro. Bis Jahresende sollen die Arbeiten beendet sein. Dann bauen drei Investoren neu.

  • Der Abriss der Hochhäuser kostet rund 4 Millionen Euro und dauert noch bis Ende des Jahres
  • Mehr als die Hälfte der Kosten verschlingt die Schadstoffentsorgung
  • Drei Investoren sind für die Neubauten im Rathausquartier am Start

Das Parkhaus nahe derbunten Riesenin Kamp-Lintfort ist schon weg. Und da dürften sich die Kamp-Lintforter einig sein: Zumindest optisch fehlt es niemandem. Es war, wie Christiane Tielsch, Architektin im Amt für Gebäudewirtschaft, es formuliert, „ein kleines Bauvorhaben“ im Gegensatz zu dem, was sich nun nebenan tut.

Das Parkhaus dem Erdboden gleich zu machen dauerte nur ein paar Wochen und kostete 240 000 Euro. Die Bunten Riesen bis zum Pflegeheim der AWO abzureißen, wird laut Tielsch mit 4 Millionen Euro zu Buche schlagen. Dabei sind allein für die Schadstoffentsorgung mehr als 2 Millionen fällig. Denn mal eben mit der Abrissbirne ranzugehen – die Zeiten sind vorbei.

„Das ist ein Rückbau zum Rohbau“

Das erste Hochhaus an der Ecke Markgrafenstraße ist schon eingerüstet: Hier werden die Fassadenplatten demontiert. Und drinnen wird alles ausgebaut und entfernt, was nicht in den Bauschutt gehört: Asbest, Mineralwollen, Fußbodenkleber, eigentlich so ziemlich alles.

„Das ist ein Rückbau zum Rohbau“, sagt Tielsch. Und zwar derzeit ein ziemlich kleinteiliger. Denn zunächst heißt es erst mal entrümpeln. Denn nicht nur manch vergessene Gardinen in den Fenstern erwecken den Eindruck, als wohnte hier noch jemand. „Auch manche Wohnung sah so aus“, weiß die Architektin. Und dann sind da noch die Keller. „Da sind schon einige Container Sperrmüll nur in den ersten zwei Wochen angefallen.“

Bewohner im Terrassenhaus untergebracht

Aber auch die letzten Mieter sind jetzt raus aus den Riesen. Laut Bürgermeister Christoph Landscheidt sind diese nun im Haus hinter dem Terrassenhaus, das bekanntlich stehen bleiben soll und mit ihm der Anbau dahinter, untergebracht.

Bis zum Ende des Jahres wird es nach den aktuellen Planungen dauern, bis der erste Riese für den Abriss bereit ist und sich die Bagger dann von einem zum anderen Ende vorarbeiten können.

Bauvorhaben für alle Beteiligten sehr interessant

Drei Investoren stehen bereit, um danach zu übernehmen: die Awo, Tecklenburg und Ryvola aus Bottrop. In dem Fall empfindet Bürgermeister Landscheidt es günstig, dass der Rückbau noch ein bisschen dauert. „So können wir ausgiebig über Flächen, Größen und Gestaltung sprechen. Da sind wir in einem sehr frühen Stadium.“ Aber der Baumarkt boome und so sei das Bauvorhaben für alle Beteiligten in Anbetracht der Lage am Rathausquartier sehr interessant.

Ein bisschen ist noch übrig geblieben vom Parkhaus: die Bodenplatte. Dort wird laut Stadt jetzt die Aufstellfläche für den Abriss vorbereitet mit Sanitär-, Abfall- und Besprechungscontainern sowie Parkplätzen für die Mitarbeiter des Abrissunternehmens.

Fitnessstudio wirbt bereits

Derweil wird auch am Rathaus-Center eifrig gewerkelt. Die Räume für das Fitness-Studio unmittelbar neben der Passage werden gerade hergerichtet. Clever Fit wirbt schon auf seiner Homepage mit „Demnächst in Kamp-Lintfort“. Kik und Tedi wollen in die Zeile zwischen Mediathek und Rathaus einziehen, ebenso Woolworth.