Kreis Wesel. Die Personallage an Schulen im Kreis Wesel bleibt angespannt. An manchen Schulformen konnte gar keine ausgeschriebene Stelle besetzt werden.
Der Lehrkräftemangel ist ein dauerhaftes Problem. Auch zum zweiten Halbjahr des Schuljahres 2023/24 blieben viele Lehrerstellen im Kreis Wesel unbesetzt. Das teilt die Bezirksregierung Düsseldorf auf Nachfrage mit. Demnach konnten von insgesamt 104 ausgeschriebenen Stellen lediglich 17 besetzt werden.
Die Lehrkräfteversorgung in Nordrhein-Westfalen sei wie in nahezu allen anderen Bundesländern weiterhin eine Herausforderung. „Es ist derzeit nicht immer möglich, alle zur Verfügung stehenden Stellen zeitnah zu besetzen. Das gilt insbesondere für Grundschulen, Förderschulen sowie die Schulformen der Sekundarstufe I“, so eine Sprecherin der Bezirksregierung.
Zu wenig Lehrkräfte im Kreis Wesel: Alle Schulformen betroffen
Auch im Kreis Wesel sprechen die Zahlen eine deutliche Sprache. Und das nach wie vor. An den Grundschulen waren insgesamt 19 Stellen über das Portal www.leo.nrw.de ausgeschrieben, besetzt wurde darüber am Ende nur eine. Hinzu kommen drei weitere besetzte Stellen über das sogenannte Listenverfahren, bei dem Bewerberinnen und Bewerber angeben, in welcher Stadt oder welchem Kreis und in welcher Schulform sie gerne arbeiten möchten. Schulen mit Personalbedarf können die offenen Stellen über dieses Verfahren besetzen lassen, ohne am Auswahlverfahren beteiligt zu werden.
Weder über die klassische Ausschreibung noch über das Listenverfahren könnten derzeit alle Stellen besetzt werden, so die Bezirksregierung. Hinzu komme, dass Bewerberinnen und Bewerber nicht verpflichtet seien, angebotene Stellen auch anzunehmen.
Noch schlechter als die Grundschulen traf es die Förder-, Haupt-, und Realschulen im Kreis. Trotz teils erheblichen Lehrkräftemangels, an den Realschulen etwa waren zehn Stellen ausgeschrieben, konnte keine einzige Stelle besetzt werden. Eine schlechte Quote weisen auch die Gesamtschulen auf. Dort wurden lediglich acht von 48 ausgeschriebenen Stellen besetzt. Die Berufsschulen im Kreis Wesel, die sechs Stellen ausgeschrieben hatten, konnten nur zwei Lehrkräfte hinzugewinnen. Auch die offenen Stellen an Gymnasien, acht insgesamt, konnten nicht in Gänze nachbesetzt werden. Zwei Stellen blieben unbesetzt.
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Die Sprecherin der Bezirksregierung Düsseldorf macht deutlich, dass die personelle Situation an den Schulen nicht auf eine zu geringe Zuweisung von Stellen zurückzuführen sei. Vielmehr sei sie „durch die zu geringe Anzahl von geeigneten Bewerberinnen und Bewerbern“ bedingt. Grundsätzlich sei die Bezirksregierung bestrebt, eine gute Lehrerversorgung an allen Schulen in ihrem Bezirk sicherzustellen. „Die Schulaufsicht steht dazu in ständigem Kontakt mit allen Schulen, um bei der Umsetzung aller erforderlichen und möglichen Maßnahmen zu beraten und zu unterstützen.“ (pho)