Kreis Wesel. Klirrende Kälte, Schneefall oder Blitzeis: Mitarbeiter und Material von Kreisverwaltung und Landesbetrieb Straßen NRW stehen zum Einsatz bereit.
Meist zeigt sich der Winter am Niederrhein zahm – zuletzt gab es Anfang 2021 starke Schneefälle im Kreis Wesel, die die Winterdienste forderten. In der Nacht von Donnerstag (11. Januar) auf Freitag waren vor allem die Streufahrzeuge aufgrund des Blitzeises im Dauereinsatz. Wir erklären in diesem Text, wie der Winterdienst im Kreis Wesel organisiert ist. Wichtig zu wissen: Die Zuständigkeitsbereiche sind unterschiedlich, neben dem Kreis sind auch Straßen NRW und die Städte und Gemeinden verantwortlich. Wie es in den einzelnen Kommunen läuft, haben wir in diesen Artikel für den Raum Moers, den Raum Dinslaken und den Raum Wesel zusammengefasst.
Für Kreisstraßen ist der Kreisbauhof in Alpen-Bönninghardt zuständig, Bundes- und Landstraßen räumt der Landesbetrieb Straßen NRW, allerdings nur außerhalb der Ortschaften, die Kommunen sind auf ihren Gebieten aktiv. Mitunter tauschen Kreis, Landesbetrieb und Kommunen jedoch auch Strecken, wenn es die Logistik erleichtert und allen Vorteile bringt. Auf einigen Kreisstraßen in Dinslaken räumt der Landesbetrieb, der Kreis hat zudem beispielsweise mit dem Kreis Kleve und der Gemeinde Alpen Strecken getauscht.
Manche Strecken haben für den Winterdienst im Kreis Wesel Priorität: Strecken, die eine besondere Aufmerksamkeit erfordern, sind nach Angaben des Kreises unter anderem die K23 Veener Weg in Xanten aufgrund des dort liegenden Krankenhauses und die K23 Saalhofer Straße in Alpen wegen der Autobahnbrücke. Vorrang haben außerdem die K7 Nordstraße in Wesel wegen des hohen Verkehrsaufkommens und des Schülerverkehrs sowie die K7 Bislicher Straße von Wesel nach Bislich, weil hier Linienbusse fahren. Auch die K12 Neue-Hünxer-Straße in Wesel als Autobahnzubringer wird demnach bevorzugt angefahren.
Für den Winterdienst ist um 3 Uhr die Nacht zu Ende
Für 192 Kilometer Straße und 183 Kilometer Radweg ist der Kreisbauhof zuständig. Und der ist gut gerüstet, teilt der Kreis mit, 20 Mitarbeitenden stehen sechs Fahrzeuge zur Verfügung. Im Lager warten 60.000 Tonnen Sole und 400 Tonnen Salz, zudem gibt es ein gemeinsames Notlager mit der Stadt Wesel. Hier warten 600 Tonnen Salz auf ihren möglichen Einsatz, zudem gibt es die Möglichkeit, bei der Straßenmeisterei in Voerde des Landesbetriebs Straßen NRW nachzuladen. Wintereinbruch, das ist für die Leute des Bauhofs eine ungemütliche Zeit: Um 3 Uhr in der Früh beginnen sie damit, zu räumen und zu streuen, in der Regel bis 22 Uhr. Kommt es ganz dick, tun sie das auch rund um die Uhr. Eher eine Seltenheit in der Region. Wichtig ist, dass mit dem Start des Berufsverkehrs, die Straßen befahrbar sind, so der Kreis.
Auf die Fahrbahn komme bei diesen Einsätzen Feuchtsalz, ein Gemisch aus 70 Prozent Streusalz und 30 Prozent Calciumchloridlösung, und zwar nur so viel wie nötig, beteuert der Kreis. Trockensalz lehnen die Winterdienste ab, es lässt sich nicht so gut dosieren und verweht leicht, so der Landesbetrieb Straßen NRW. Auch abstumpfende Mittel wie Splitt und Sand kommen nicht zum Einsatz, weil sie keine Tauleistung haben und daher für die Fahrbahnen ungeeignet sind. Für Privatleute ist es dagegen in der Regel verboten, Salz zu streuen. Die Salzvorräte lagern im Kreisbauhof,
Straßen NRW betreut 530 Straßenkilometer im Kreis Wesel
Straßen NRW arbeitet mit dem Deutschen Wetterdienst zusammen (DWD) und hat seit 1987 mit ihm gemeinsam das Straßenzustands- und Wetterinformationssystem (SWIS) entwickelt: Es liefert regionale Daten, nach denen sich der Winterdienste richten. Basis für die regionalen Daten, die das System liefert, sind Straßenwetterstationen. Straßen NRW hat seine Straßenmeisterei in Voerde wo 1000 Tonnen Salz lagern. Für kleinere Bereiche des Kreisgebietes zuständig sind auch die Straßenmeistereien Moers, Geldern und Kleve, die zusammen 2700 Tonnen Salz bereithalten. Laut Straßen NRW sind in diesem Winter bereits rund 700 Tonnen Salz im Kreis auf den Straßen seiner Zuständigkeit verbraucht worden. Zusammen sind die Straßenmeistereien des Landesbetriebs für die rund 530 Kilometer Bundes- und Landstraßen im Kreis zuständig.