Wesel/Hamminkeln. Die ersten Schneeflocken sind bereits gefallen: Wie gut sind die Winterdienste in Wesel und Hamminkeln auf Schnee vorbereitet?
Die ersten Schneeflocken sind schon gefallen – und der Winter kann aus Sicht des Weseler Entsorgungsbetriebe kommen: Mit 550 Tonnen Salz sind die Lager der ASG randvoll. Drei Großräumfahrzeuge (Schneepflüge), zwei Trecker sowie acht weitere kleinere Fahrzeuge (unter anderem für Gehwege) sind ebenso startklar, wie die bis zu 90 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die in ihre Aufgaben für den Winterdienst eingewiesen sind.
Wie unterschiedlich die Winter am Niederrhein ausfallen können, hat ASG-Betriebsleiter Mike Seidel in den vergangenen beiden Jahren erlebt: „Vor zwei Jahren war es exorbitant, im zweiten Jahr dann fast gar nichts.“ Dennoch möchte man in Wesel auf den Extremfall vorbereitet sein: „Wir haben aus dem Winter vor zwei Jahren gelernt, dass wir viel eher anfangen müssen, wenn solch ein Starkereignis auftritt“, so der ASG-Chef. Deshalb hat der ASG eine zweite Bereitschaft mit 15 Mitarbeitern eingeführt, damit nicht einsatzfähige Räumfahrzeuge stehen blieben, weil kein Personal sie bedienen kann.
Nicht jede Straße in Wesel wird vom Schnee befreit
In der Hansestadt wird aber noch lange nicht jede Straße geräumt. In diesem Zusammenhang räumt Seidel mit einem gelegentlichen Missverständnis auf: „Mann kann auch auf einer Schneedecke fahren. Nur muss jeder Autofahrer seinen Fahrstil natürlich den Witterungsverhältnissen anpassen.“ Klar sei aber auch, dass der ASG an neuralgischen Stellen – wie vor Schulen und Krankenhäusern – zügig räumt. Für die Reihenfolge gibt es eine Kategorisierung aller Straßen, von denen einige jedoch in der Verantwortung des Kreises Wesel und des Landes Nordrhein-Westfalen liegen.
Zwei „ganz spannende Geschichten“ muss jedoch der ASG im Blick haben: Die Theodor-Heuss-Brücke und die Unterführung nahe der Niederrheinhalle. Hier würden Kontrolleure alle paar Stunden die Lage vor Ort kontrollieren, wenn die Temperaturen auf den Gefrierpunkt zusteuern. Einfach schonmal auf Verdacht zu streuen wenn es kälter wird, sei jedoch nicht möglich: „Wir haben ja auch eine Verpflichtung gegenüber der Umwelt“, begründet dies der ASG-Betriebsleiter. Kommt dann wirklich mal Eis und Schnee benötigt der ASG etwa 25 bis 30 Tonnen Satz pro Tag.
Hamminkeln: Freitag erste Rufbereitschaft für den Winterdienst
In Hamminkeln ist der zuständige Bauhof ebenfalls für den Winter gerüstet. Vier Großfahrzeuge stehen bereit, drei Kleinfahrzeuge für innerorts und auch Streukolonnen für beispielsweise vereiste Bushaltestellen sind startklar, erzählt Nils Störmer, der stellvertretende Bauhofleiter. Am Freitag habe man das erste Mal die Rufbereitschaft für den Winterdienst ausgerufen, weil die Wettervorhersage mögliche Minustemperaturen angekündigt hatte.
In solchen Fällen stehen zwei Mitarbeiter ab 3.30 Uhr am Bauhof parat und fahren durch die Ortschaften und schauen an kritischen Stellen nach, ob es wirklich glatt ist. „Wir kennen ja die glatten Ecken“, so Störmer. Er nennt als Beispiele den gepflasterten Rathausvorplatz, den neu gestalteten Brüner Dorfplatz und mehrere Brücken. Sollte es dort Glatteis geben, werden die anderen Kollegen alarmiert, um auszurücken. Ziel ist es, zumindest innerorts bis zum Schulbeginn die Hauptstrecken gestreut zu haben.
Nur aufgrund von Wettervorhersagen streuen sie auch in Hamminkeln kein Salz – der Umwelt zuliebe. „Das schauen wir uns erst mal an“, so Störmer. In Hamminkeln verzichten sie auf spezielle Wetterdienste, die ortsscharf das Wetter vorhersagen, wie es sie beispielsweise an Flughäfen gibt. Das habe man sich angeschaut, sei aber sehr teuer. Da vertraut der Bauhof lieber auf die Erfahrung seiner Mitarbeiter.