Moers/Kamp-Lintfort/Neukirchen-Vluyn. Die Temperaturen sind gesunken, die Glättegefahr auf den Straßen ist gestiegen. So sind Moers, Neukirchen-Vluyn und Kamp-Lintfort vorbereitet.
Es fühlt sich ja tatsächlich derzeit ein wenig wie Winter an. Der Regen hat ausgesetzt, die Temperaturen sind gefallen, zuweilen müssen Autofahrerinnen - und -fahrer sogar ein wenig die Scheiben freikratzen. Es gab Blitzeisgefahr. Fehlt noch der Schnee für ein echtes Wintervergnügen. Wie sind die Kommunen vorbereitet? Wir haben in Moers, Neukirchen-Vluyn und Kamp-Lintfort nachgefragt.
So sieht es in Moers aus
Der Winterdienst der Enni ist normalerweise zwischen Ende Oktober und April einsatzbereit. Vorbereitungen auf die Wintereinsätze in Moers sind hier Routine. Der Einsatzleiter kontrolliert bei angekündigten Temperaturen unter drei Grad jeden Morgen gegen zwei Uhr bekannte Problemstellen in Moers, etwa Brücken und Unterführungen auf Glätte. Sollte er an bestimmten Stellen eine Rutschgefahr feststellen, wird sofort der Bereitschaftsdienst alarmiert, der je nach Einsatz mit bis zu 60 Kollegen zeitgleich ausrückt, heißt es auf Nachfrage vonseiten der Enni.
Enni betreut in Moers rund 400 Kilometer des innerstädtischen Straßennetzes und übernimmt in den in der Straßenreinigungssatzung festgelegten Straßen sowohl die Straßenreinigung und in nach Prioritätsstufen eingeordneten Straßen den Winterdienst. Damit der Verkehr auch im Winter stets rollen kann, befreit der Winterdienst immer zunächst rund 160 Kilometer Hauptverkehrsstraßen sowie Schulbuslinien und 51 Kilometer priorisierter Radwege von Schnee und Eis.
Wenn es sehr stark schneien sollte, geschieht dies zweimal täglich, heißt es weiter. Dann kümmert sich Enni auch um Gehwege zu städtischen Einrichtungen, etwa rund um Friedhöfe, Parkanlagen sowie an Kindergärten und Schulen. Sofern noch Kapazitäten frei sind, werden Nebenstraßen der Priorität 2 geräumt.
Wo Straßen entsprechend nicht der Streupflicht unterliegen, müssen Bürgerinnen und Bürger ihrer Kehrpflicht nachkommen, teilt die Enni weiter mit. Heißt: Gehwege vor privaten Grundstücken und Häusern müssen Moerser entsprechend der Satzung immer selbst zwischen morgens sieben Uhr und abends 20 Uhr und an Sonntagen und Feiertagen ab 9 Uhr morgens von Eis und Schnee befreien.
Ausgenommen vom Winterdienst der Enni sind alle die Stadt Moers umgebenden Autobahnen, Land- und Kreisstraßen. Die liegen im Zuständigkeitsbereich von Straßen NRW beziehungsweise des Kreises Wesel. Die Rheinberger Straße und die Venloer Straße sind Landstraßen und werden somit außerhalb der geschlossenen Bebauung von StraßenNRW betreut. Der Kreis Wesel betreut beispielsweise die Filder Straße außerhalb der geschlossenen Bebauung.
Wie ist Enni vorbereitet?
Enni hat bereits über den Sommer vorgesorgt. Das Salzlager am Jostenhof ist mit rund 900 Tonnen aktuell weiter gut gefüllt, neun Einsatzfahrzeuge stehen bereit, von denen drei speziell auch für den Einsatz auf Radwegen geeignet sind.
Der Winterdienst ist gebührenfinanziert. Bürgerinnen und Bürger werden an den Kosten über die Winterdienstgebühr entsprechend der Zuordnung ihrer Straße in der Satzung nach Prioritätsklassen und der Länge in Metern der Grundstücksfläche beteiligt. Die Gebühren werden in einem zweijährigen Rhythmus kalkuliert, zuletzt Ende 2022. Bedeutet: In Straßen der Priorität 1 fallen bis Ende 2024 pro Meter Grundstücksseite 2,05 Euro jährlich und in der Priorität 2 pro Meter Grundstücksseite 0,27 Euro pro Jahr an.
Wie sieht es in Neukirchen-Vluyn aus?
In Neukirchen-Vluyn verfügt der Baubetriebshof über mehrere Streufahrzeuge und diverse Anbaugeräte zur Durchführung des Winterdienstes. Die Gerätschaften und Fahrzeuge werden ab Oktober einsatzbereit am Standort vorgehalten und bei Bedarf aufgerüstet, teilt die Stadt auf Anfrage mit.
Turnusmäßig gilt zwischen Anfang Dezember und Mitte März ein Rufbereitschaftsplan, um die Verkehrssicherheit auch außerhalb der Dienstzeiten des Baubetriebshofes sicherzustellen. In Rufbereitschaft befinden sich insgesamt zehn Personen. Diese besetzten bei Bedarf zwei große Streufahrzeuge (Stadtstraßen), zwei kleine Streufahrzeuge (Radwege) und ein bis zwei Pritschen (Handkolonnen für Fußgängerüberwege und städtische Flächen).
Die Witterungslage werde durch einen Einsatzleiter fortlaufend im Blick behalten. Der Winterdienst beschränkt sich allgemein auf gefährliche Stellen verkehrswichtiger Straßen, wichtige Radwege und belebte und unentbehrliche Fußgängerüberwege. Zwecklose Maßnahmen (z.B. bei andauerndem Eisregen) müssen nicht durchgeführt werden, heißt es von städtischer Seite. Auch bestehe keine Streupflicht in den späten Abend- und Nachtstunden. Gemäß der Straßenreinigungssatzung wurde die Streu- und Räumpflicht der Gehwege auf die Anlieger übertragen. Gestreut wird in Neukirchen-Vluyn vorrangig mit Streu- bzw. Feuchtsalz. Bevorratet werden bis zu 200 Tonnen Streusalz.
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Innerhalb geschlossener Ortslagen ist die Stadt zuständig. Außerhalb der geschlossenen Ortslage müssen die verkehrswichtigen Straßen durch den jeweiligen Straßenbaulastträger gestreut und geräumt werden. Das gilt unter anderem für die Niederrheinallee, die Krefelder Straße, die Lintforter Straße, die Nieper Straße und die Geldernsche Straße (alle in Baulast von Straßen NRW), sowie um die Hochkamerstraße und die Neufelder Straße (Kreisstraßen). Die Baulastträger sind auch für die außerorts gelegenen Geh- und Radwege zuständig, wobei eine Streupflicht- und Räumpflicht für diese Wege nur ausnahmsweise besteht.
Innerorts werden die verkehrswichtigen Radwege durch den Baubetriebshof gestreut bzw. geräumt. Verantwortlich sind der Einsatzleiter, der Sachgebietsleiter und zuletzt der Amtsleiter, heißt es. Der Einsatz der Streufahrzeuge wird mittels GPS-Aufzeichnung und Zeitstempel dokumentiert. Die Handkolonnen erfassen ihre Einsätze in Papierform. Die Priorität und die Routen ergeben sich aus den jeweiligen Streu- und Einsatzplänen.
Wie ist Kamp-Lintfort auf Schnee und Eis vorbereitet?
Die Stadt Kamp-Lintfort ist im Zeitraum vom 1. November bis zum 31. März auf Schnee, Schneeregen und generell auf winterliche Wetterverhältnisse vorbereitet. Auf allen kommunalen Straßen ist die Stadt für den Winterdienst zuständig. Ausgenommen sind die Rheinberger Str. (L487 bzw. B510), Nordtangente (L287), Saalhoffer Str. + Xantener Str. (L491), hier ist der Landesbetrieb Straßenbau NRW zuständig. Für die Saalhoffer Str. - von Xantener Str. bis Alpen - ist der Kreis Wesel ( K23) und für die Nimmendohrstraße von Nordtangente bis A57 ebenfalls der Kreis Wesel (K33) zuständig.
Alle Radwege werden gestreut und geräumt, erklärt die Stadt. In jedem Stadtteil befinden sich Schulen, Kindergärten oder Kindertagesstätten. Außerhalb der Dienstzeit sind insgesamt neun Mitarbeitende mit dem Winterdienst befasst. Ein diensthabender Mitarbeiter (Warndienst) ist werktags ab 3 Uhr sowie an Sonn- und Feiertagen ab 5 Uhr auf den Hauptstraßen unterwegs, heißt es weiter.
Der zuständige Einsatzleiter entscheide, ob der Streu-und Räumdienst gegebenenfalls auf die Wohn-und Nebenstraßen ausgeweitet wird. Alle Radwege werden gestreut und geräumt sowie die Überquerungshilfen und Bushaltestellen. Die Gebühren für die Straßenreinigung sowie für die Winterwartung werden getrennt voneinander erhoben, heißt es abschließend auf NRZ-Anfrage.