Kreis Wesel. Kurz vor dem Fest, weitgehend am Kreistag Wesel vorbei: Sascha Wagner (Die Linke) wirft Ingo Brohl eine „unterirdische“ Kommunikation vor

Zur Abschussgenehmigung für Wölfin Gloria nimmt Sascha Wagner, Kreistagsmitglied der Linken, kritisch Stellung. Er habe die Entscheidung mit großem Bedauern zur Kenntnis genommen. „Damit scheint Landrat Ingo Brohl (CDU) nun am Ziel seiner langgehegten Träume angekommen zu sein“, kommentiert Wagner die Entscheidung des Kreises.

Zudem sei das Gutachterverfahren an der Öffentlichkeit vorbei im Kreistag durchgezogen worden. „Der Kreistag hat einem Gutachterverfahren zugestimmt und ist im Nachgang nicht einmal über die daraus resultierenden Entscheidungen informiert worden. Diese Informationspolitik des Landrates ist unterirdisch“, kritisiert Wagner.

Wagner hatte sich dafür eingesetzt, die Wölfin nicht zu schießen. „Leider war ich auch in der letzten Kreistagssitzung die einzige politische Kraft, die sich gegen dieses Gutachterverfahren gestellt hat.“ Er sei enttäuscht und „über die Maßen“ verärgert darüber, dass die Expertise der heimischen Umweltverbände nicht ernst genommen wurde. Und er teilt hart gegen Landrat Ingo Brohl aus, der offenkundig „ein richtiger Wolfshasser“ zu sein scheine.

Brohl habe schon bevor dem Kreis Expertisen vorlagen nach dem Abschuss des Tieres gerufen. Dass die Allgemeinverfügung kurz vor den Feiertagen kam, hält Wagner für offenkundiges Kalkül des Landrats. Der erhoffe sich durch die Feiertage weniger Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit und weniger Gegenwehr. „Mit der vorliegenden Allgemeinverfügung soll offenkundig eine breite Wolfsjagd initiiert werden, die sogar weitere Entnahme von Tieren vorsieht, sollte es sich nicht um die sogenannte Wölfin „Gloria” handeln“, kritisiert das linke Kreistagsmitglied.