Kreis Wesel. Eine neue Analyse zeigt, welche Gehaltsklasse sich im Kreis Wesel noch den Neubau eines Reihenhauses leisten kann. Das Ergebnis ist ernüchternd.

Laut einer aktuellen Regionalanalyse des Hannoveraner Pestel-Institutes kann sich im Kreis Wesel derzeit nur eine „Verdiener-Elite“ den Neubau eines Reihenhauses leisten. Zu diesem Ergebnis kommt das Institut in einem „Machbarkeits-Check Wohneigentum“.

Berechnung: Kreis Weseler brauchen Eigenkapital in Höhe von mindestens 41.000 Euro

Für seine Berechnung hat das Institut laut eigener Aussage Kriterien wie die derzeitigen Zinsen, die aktuellen lokalen Baulandpreise und die derzeitigen Baukosten herangezogen. Demnach müsste das Netto-Haushaltseinkommen für den Neubau eines 95-Quadratmeter-Reihenhauses im Kreis Wesel bei 5200 Euro liegen und außerdem noch Eigenkapital in Höhe von mindestens 41.000 Euro vorhanden sein.

Wirklich viele, die sich das leisten könnten, „sind das nicht“, sagt das Pestel-Institut selbst. „Für alle anderen Haushalte ist Wohneigentum nur machbar, wenn der Staat den Menschen dabei unter die Arme greift – Familien genauso wie Partnerschaften, Singles oder Wohngemeinschaften, die sich die eigenen vier Wände bauen und darin wohnen wollen“, sagt Ökonom Matthias Günther.

Studie zeigt, wie viele Kreis Weseler Eigentum haben

Der Leiter des Pestel-Instituts nennt dazu „Bauhilfen fürs Wohneigentum“, für die vor allem der Bund jetzt die Weichen stellen müsse: „Es geht in erster Linie um die nötige finanzielle Starthilfe. Also um ein staatliches Baudarlehen, das nicht nur fehlendes Eigenkapital ersetzt, sondern den Haushalten durch einen langfristigen Niedrigzins auch Sicherheit bietet.“

Inwiefern das 14-Punkte-Programm der Bundesregierung zur Stabilisierung der Baubranche dabei hilft, ist noch unklar. Immerhin sollen KfW-Förderprgramme attraktiver ausgestaltet und erweitert werden.

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Die momentane Wohneigentumsquote im Kreis Wesel beziffern die Hannoveraner Wissenschaftler auf rund 48 Prozent. Für rund 107.300 Immobilien – vom Einfamilienhaus über Reihenhäuser bis hin zu Eigentumswohnungen – müsse keine Miete bezahlt werden, weil ihre Eigentümer sie selbst nutzten. Zum Vergleich: Im Kreis Kleve liegt die Wohneigentumsquote bei 54,3 Prozent, im Kreis Viersen bei 52,6 Prozent.