Kreis Wesel. Die Landwirte am Niederrhein sind wegen der kalten Witterung ungeduldig. Was das für die Saat sowie die Ernte von Spargel und Erdbeeren bedeutet.
Die Landwirte im Kreis Wesel behalten in diesen Tagen die Wettervorhersage genau im Blick, das Problem: Das Frühjahr hat sich bislang vor allem von seiner kühlen Seite gezeigt. „Das Wetter drückt die Stimmung“, sagt Johannes Leuchtenberg, Vorsitzender der Kreisbauernschaft Wesel. Das vergangene Jahr war geprägt von Wetterextremen, die Landwirte wünschten sich Regen – nun hoffen sie aber auf wärmere Temperaturen. „Es fehlt die Sonne.“
Auch die Landwirtschaftskammer hat Anfang des Monats auf die Folgen des kühlen Wetters am Beispiel des Grasschnitts und Futters für die Kühe aufmerksam gemacht. Denn im Frühjahr legten die Landwirtinnen und Landwirte bereits die ersten Futtervorräte für den nächsten Winter an. „Anders als beim Rasen entscheidet auf Wiesen und Weiden aber nicht allein die Länge der Halme über den richtigen Schnittzeitpunkt“, teilte sie mit. Es gehe auch darum, dass das Futter genug Zucker und Eiweiß enthalte. „Die Kühe brauchen energiereiches Futter“, erläutert Johannes Leuchtenberg.
Planung wegen Wetter macht Landwirte im Kreis Wesel nervös
Der Landwirt aus Neukirchen-Vluyn hält Milchvieh, baut außerdem Weizen, Gras, Mais und Zuckerrüben an. Während der Mais noch etwas Zeit habe, spürt Leuchtenberg die Auswirkungen der derzeitigen Witterung vor allem an anderer Stelle: „Ich möchte gerne Rüben säen, das geht noch nicht.“ Normalerweise geschehe das rund um den 1. April. Dass die Zuckerrüben so spät erst eingesät würden, daran könne er sich nicht erinnern. „Auch die Kartoffelbauern haben Probleme“, so Leuchtenberg. Wer auch immer jetzt säen möchte: Die Böden seien zu feucht, sie dürften zu nass nicht bearbeitet werden, das sorge für eine ungünstige Verdichtung – und das hat Folgen: Für die ganze Bodenkultur sei das nicht gut.
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Die Landwirte könnten schlecht planen: Wann ist es lange genug trocken und dann auch noch warm genug, damit es sich lohnt, die Maschinen einzusetzen? Es brauche ein längeres Zeitfenster, um die Arbeit zu erledigen. „Das macht die Bauern natürlich nervös.“
Kreis Wesel: Wie steht es um den Spargel und die Erdbeeren?
In den vergangenen Tagen hat sich die Sonne zumindest mal wieder häufiger gezeigt, die Temperaturen waren etwas milder. Manch einer wird in diesem Jahr schon den ersten Spargel gegessen haben. Auch das königliche Gemüse freut sich über Sonne und Wärme. Die Ernte hat hier bereits Ende März begonnen, durch die anhaltend kühle Witterung mit wenigen Sonnenstunden waren die täglichen Erntemenge laut Landwirtschaftskammer anfangs noch gering. Und jetzt? Mittlerweile laufe die Ernte bei allen Betrieben. Es sei genug Wasser im Boden. Allerdings: Weiter wären mehr Sonnenstunden wünschenswert – denn neben einem positiven Einfluss auf das Wachstum würde das auch die Nachfrage erhöhen.
Und was machen die Erdbeeren? Hier müssen sich die Menschen am Niederrhein noch ein ganz klein wenig gedulden, etwa gegen Ende der kommenden Woche soll es mit der Erdbeerernte losgehen, wie es von der Landwirtschaftskammer heißt.