Kreis Wesel. Gefühlt hat es bereits viel geregnet – aber ist das auch wirklich so? Lineg sowie Emschergenossenschaft/Lippeverband nennen Zahlen für den Kreis.

Laut der Linksrheinischen Entwässerungs-Genossenschaft (Lineg) ist dieses Wasserwirtschaftsjahr (Beginn 1. November 2022) im normalen Bereich anzusiedeln. „Im Vergleich zum langjährigen Mittel (rund 780 Millimeter Niederschlag) sind bisher ein paar Millimeter mehr Niederschlag gefallen (plus 22 Millimeter), das bedeutet eine Abweichung von sieben Prozent“, heißt es auf Nachfrage.

Lineg: März war besonders nass – Aber weiter Defizit

Beim Blick auf die Verteilung falle auf, dass die Monate Dezember, Januar und März deutlich nasser waren als im langjährigen Mittel. Vor allem der März sei abgewichen, in diesem Monat habe es fast doppelt so viel Niederschlag wie erwartet gegeben. „Der März liegt derzeit auf Platz fünf der nassesten März-Monate seit Beginn der Lineg-Aufzeichnungen (seit 1910).“

Die Lineg betont aber auch die Kehrseite, denn auch die trockenen Monate seien wieder extrem gewesen: So fielen im Februar nur 30 Prozent der normalerweise erwarteten Regenmengen. Und: „Trotz der kräftigen und langanhaltenden Niederschläge in diesem Wasserwirtschaftsjahr gibt es aber noch ein Defizit von rund 450 Millimeter Niederschlag in Bezug auf die Wasserwirtschaft seit 2018.“

Emschergenossenschaft/Lippeverband: April bislang ebenfalls feuchter als 2022

Rechtsrheinisch kann die Emschergenossenschaft/Lippeverband exemplarisch Zahlen für die Messstation Wesel-Kasselweg nennen. Auch hier zeigt sich, dass im Januar (plus 32,9 Millimeter) und vor allem im März (plus 60,9 Millimeter) deutlich mehr Niederschlag als im Vorjahr gefallen ist.

Lediglich der Februar war trockener (minus 42,4) als 2022. Auch im April sei bis jetzt in Wesel „von verhältnismäßig feuchten Bedingungen“ im Vergleich zum Vorjahr zu sprechen. (acf)