Kreis Wesel. Der Kreis Wesel kann an 20 Standorten zeitgleich die Geschwindigkeit überprüfen. Wie viel Geld er einnimmt und wo am häufigsten geblitzt wird.
Wenn es plötzlich während der Autofahrt grell vom Straßenrand leuchtet, heißt es: Bitte lächeln. Dann hat die Kamera eines Blitzergeräts ausgelöst. Ein paar Wochen später trudelt per Post das entsprechende Foto mit der Aufforderung zur Bußgeld-Zahlung ein. Das spült jährlich insgesamt etwa vier Millionen Euro in die Kassen des Kreises, der selbst zeitgleich an 20 Standorten im Kreisgebiet Anlagen zur Radarkontrolle betreiben kann, wie es aus der Pressestelle heißt. „Die Einnahmen resultieren zusammen aus den hier bearbeiteten Anzeigen der Polizei und anderer Behörden und der Anzeigen durch die eigenen Geschwindigkeitskontrollen.“
Kreis Wesel: So oft haben die Blitzergeräte 2021 ausgelöst
Im vergangenen Jahr haben allein die Blitzergeräte des Kreises in rund 106.200 Fällen ausgelöst. Und an einer Stelle sind besonders viele Autofahrer zu schnell unterwegs: auf der Autobahn A 42 im Kreuz Kamp-Lintfort in Fahrtrichtung Köln. Seit Anfang der 2000er Jahre steht die Anlage hier. Zugelassene Höchstgeschwindigkeit an dieser Stelle: 80 Kilometer pro Stunde. 50.314 der Fotos sind 2021 allein an dieser Messstelle entstanden, wie der Kreis mitteilt. Einen traurigen Spitzenwert hat der Kreis bislang allerdings auf einer anderen Autobahn feststellen müssen: im Baustellenbereich auf der A 3. Hier war jemand mit 167 Stundenkilometer zu schnell unterwegs.
Das zeigt einmal mehr, warum die Geschwindigkeitskontrollen so wichtig sind. Denn überhöhte und nicht angepasste Geschwindigkeit ist immer noch Hauptursache für Unfälle, betont auch Bernd Störmer, Pressesprecher der Kreisverkehrswacht. Verkehrszeichen seien gut, aber sie müssten auch überwacht werden, sagt er und weist auf die große Fläche des Kreises hin: Es müsse genug Kontrolle geben und an jeder Stelle möglich sein. „Es dient der Verkehrssicherheit.“
Mobile Anlagen: Kreis hat langes Verzeichnis für Messstellen
Neben der fest installierten Blitzeranlage in Kamp-Lintfort gibt es noch 15 weitere solcher Standorte, wo der Kreis stationäre Anlagen betreibt. Darüber hinaus werden vier mobile, der Kreis bezeichnet sie als semi-stationäre Anlagen, in Anhängern eingesetzt. Die Liste möglicher Stellen dafür im Kreisgebiet ist lang und auf der Homepage des Kreises einzusehen. Derzeit werden die Voraussetzungen für die Inbetriebnahme einer weiteren semi-stationären Anlage geprüft, heißt es.
Wie werden geeignete Standorte für diese Radaranlagen ausgewählt? Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Bußgeldstelle haben dazu laut Kreis über die Jahre ein Verzeichnis der Messstellen angelegt. Enthalten sind demnach Gefahrenstellen, Unfallschwerpunkte und Stellen, an denen erfahrungsgemäß zu schnell gefahren wird. Grundsätzlich bedarf es für die aktuellen mobilen Messanlagen im Kreis lediglich eines Standortes mit freier Sicht.
Hier informiert der Kreis Wesel über seine Messstellen:
- Auf seiner Homepage informiert der Kreis über seine 16 stationären Messstandorte: www.kreis-wesel.de/de/themen/stationaere-messplaetze/
- Zudem gibt es zahlreiche mobile Messstellen im Kreisgebiet, wo eine Anlage eingesetzt werden kann: www.kreis-wesel.de/de/inhalt/mobile-messstellen/ Neben Kreis und Polizei führen auch die drei großen Kommunen Wesel, Dinslaken und Moers eigene Geschwindigkeitsmessungen durch.
- Anregungen für Geschwindigkeitsmessungen im Kreisgebiet werden per E-Mail entgegengenommen: owig@kreis-wesel.de.
- Den Kreis erreiche eine sehr hohe Zahl an Messstellenanfragen aus der Bürgerschaft, heißt es aus der Pressestelle. Laut Homepage wird jede Meldung geprüft, eine automatische Antwort auf eine E-Mail sei nicht vorgesehen. Weitere Infos gibt es online unter den Themenpunkten Auto, Führerschein und Straßenverkehr – Bußgeldstelle.